Einsatz von Chemiewaffen nicht nachzuweisen
Medico international: In Deutschland durchgeführte forensische Untersuchungen ergeben keinen Hinweis auf Einsatz verbotener Waffen im Libanon-Krieg
Frankfurt/Main (ots)
Gewebeproben von acht libanesischen Kriegsopfern, die während eines israelischen Angriffs ums Leben kamen, enthalten keine Rückstände von chemischen Kampfstoffen. Dies ergab eine Untersuchung des Instituts für forensische Medizin an der Frankfurter Goethe-Universität im Auftrag des ARD-Politikmagazins Report Mainz. Die beiden medico-Mitarbeiter, Sabine Eckart und Martin Glasenapp, hatten die Entnahme der Proben auf Bitten von Report Mainz und dem libanesisch-belgischen Herzspezialisten Professor Bachir Cham vor Ort dokumentiert und in versiegelten Proben dem Direktor des Instituts für forensische Medizin, Prof. Dr. Hansjürgen Bratzke, in Frankfurt überbracht.
"Wir sind erleichtert, dass das Ergebnis negativ ist", so Martin Glasenapp, Nahostkoordinator von medico international. Das ändere jedoch nichts an der Tatsache, dass diese acht Menschen zivile Opfer eines verheerenden Krieges geworden seien, der die politische Situation des Nahen Ostens dramatisch verschärft habe. Glasenapp forderte den Einsatz einer "unabhängigen Untersuchungskommission zur Aufklärung aller Vorwürfe von Kriegsverbrechen". Dies müsse umgehend geschehen, soll der Waffenstillstand tatsächlich ein erster Schritt für eine friedliche Perspektive darstellen.
medico international unterstützt unter anderem libanesische und libanesisch-palästinensische Gesundheitsorganisationen, die während des Krieges insbesondere Flüchtlinge versorgt haben. Dazu gehört auch die nichtkonfessionelle Gesundheitsorganisation AMEL, die insbesondere im Südlibanon tätig ist. Alle Partner brauchen jetzt erst Recht finanzielle Unterstützung für die Rekonstruktion eines demokratischen und friedlichen Libanons. Dafür bittet medico international dringend um Spenden unter dem Stichwort "Nahost". Kontonummer 1800, Frankfurter Sparkasse, BLZ: 50050201.
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