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Helios Ambulant // Insektengifte: Kleiner Stich, große Wirkung!

01.08.2024 – 14:12

Insektengifte: Kleiner Stich, große Wirkung!

Sommer, Sonne und dieses monotone Summen, das jede Gartenparty sprengt. Wespen, sie sind im Anflug und sie haben eine Mission. Uns den Kuchen, die Grillwurst und die Limo streitig zu machen. Bereit oder nicht, das Sommerduell ist entfacht und der eine oder andere Stich trifft ins Schwarze. Wespen und Bienenstiche sind nicht nur unangenehm, im Rachenraum können sie gefährlich werden und für Allergiker sogar tödlich enden.

Insektengifte: Kleiner Stich, große Wirkung!

Sommer, Sonne und dieses monotone Summen, das jede Gartenparty sprengt. Wespen, sie sind im Anflug und sie haben eine Mission. Uns den Kuchen, die Grillwurst und die Limo streitig zu machen. Bereit oder nicht, das Sommerduell ist entfacht und der eine oder andere Stich trifft ins Schwarze. Wespen und Bienenstiche sind nicht nur unangenehm, im Rachenraum können sie gefährlich werden und für Allergiker sogar tödlich enden.

Dr. med. Stephan Plümpe, Facharzt für HNO-Heilkunde, Allergologie, Stimm- und Sprachstörungen im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Campus Gifhorn von Helios Ambulant, erklärt im Interview die wichtigsten Fakten und wie man sich schützen kann.

Sind Insektenstiche gefährlich?

Insektenstiche sind in der Regel nicht lebensbedrohlich, jedoch verursachen sie oft Juckreiz, Schwellungen und Schmerzen. Etwa 3,5% der deutschen Bevölkerung reagieren aber allergisch auf Stiche durch Bienen und Wespen und etwa 20 Menschen sterben jährlich an den Folgen. Allergische Reaktionen treten meist innerhalb weniger Minuten auf und können sich z.B. durch juckende Hautausschläge (Urtikaria), Schwindel, Atembeschwerden oder Übelkeit äußern. Bei bekannter Allergie sollte immer ein Notfallset mitgeführt werden. Das Notfallset enthält Antihistaminika, Kortison und eine Spritze mit Adrenalin zur Stabilisierung des Kreislaufs. Bei auftretenden anaphylaktischen Reaktionen sollte auch bei Anwendung des Notfallsets immer der Rettungsdienst gerufen werden.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Stiche im Mund- oder Rachenraum auftreten. Hier kann es durch die lokale Reaktion auf das Gift auch ohne Allergie zu Schwellungen kommen, die den Atemweg beeinträchtigen. Darum wird den Betroffenen empfohlen, sich umgehend ärztlich vorzustellen oder bei Bedarf den Notruf zu wählen. Beim Stich durch eine Biene verbleibt in der Regel der Stachel in der Haut. Der Stachel sollte umgehend entfernt werden, ohne dabei weiteres Gift in den Stichkanal zu drücken. Generell kann man die Einstichstelle kühlen, um damit die körpereigene Reaktion zu verringern. Zu anderen Hausmitteln liegen keine harten Studienergebnisse vor, die eine uneingeschränkte Anwendungsempfehlung rechtfertigen würden.

Wie kann man eine Allergie feststellen?

Bei Verdacht auf eine Allergie gegen Bienen- oder Wespengift sollte zunächst durch einen Allergologen eine eingehende Anamnese erfolgen. Nur wenn sich dabei ein begründeter Verdacht auf eine Allergie ergibt, sollten weitere Untersuchungen erfolgen. Dazu stehen in der Routine zwei Tests zur Verfügung.

Der Pricktest ist ein Hauttest, bei dem eine Lösung des Insektengifts auf die Haut aufgetragen wird und anschließend durch die Lösung hindurch mit einer feinen Nadel oberflächlich in die Haut gestochen wird. Es wird dann die Reaktion des Körpers beobachtet. Alternativ kann man einen Bluttest durchführen, bei dem durch spezielle Verfahren Antikörper gegen bestimmte Allergene nachgewiesen werden können. Im Anschluss wird der behandelnde Arzt mit dem Patienten besprechen, wie die Befunde zu bewerten sind und ob eine Allergie gegen Insektengifte vorliegt.

Wie wird eine Insektengift-Allergie behandelt?

Bestätigt sich der Verdacht auf eine Allergie gegen Wespen- oder Bienengift, kann eine allergenspezifische Immuntherapie durchgeführt werden. Bei dieser auch als Hyposensibilisierung bekannten Therapie wird der Körper langsam an das Allergen gewöhnt, indem regelmäßig kleine Dosen des Insektengifts über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren verabreicht werden. Ziel ist eine normale Antwort auf den Kontakt mit dem Allergen und somit das Ausbleiben gefährlicher allergischer Reaktionen.

Meist wird heute eine schnelle oder sehr schnelle Aufdosierung der Therapie mit Spritzen unter kontrollierten Bedingungen in Zentren durchgeführt, zum Beispiel in einem kurzen stationären Aufenthalt in einer HNO- oder Hautklinik. Danach wird die Therapie über drei bis fünf Jahre ambulant fortgesetzt, wobei monatlich eine Injektion erfolgt.

Wie kann man Stichen vorbeugen?

Wespen haben einen feinen Geruchssinn und werden von süß duftenden Speisen und Getränken, überreifem Obst sowie eiweißreichem Fleisch angezogen. Daher ist es ratsam, auf blumige oder fruchtige Köpercremes, Deos und Parfüms zu verzichten. Schweiß- und Angstgeruch können aggressive Reaktionen auslösen, also ist Ruhe geboten. Um nicht unbeabsichtigt eine Wespe zu verschlucken, sollten Lebensmittel und Getränke im Freien abgedeckt und vor dem Verzehr überprüft werden.

Es ist bekannt, dass es Wespen und Bienen provoziert, wenn man nach ihnen schlägt oder sie anpustet. Daher ist es besser, ruhig zu bleiben. Wenn Wespen stören, kann man sie kurzfristig mit Wasser besprühen und vertreiben und sich dann zurückziehen. Obwohl es viele Mythen über die Wirksamkeit von Duftstoffen zur Abwehr von Wespen gibt, ist deren Verlässlichkeit zweifelhaft.

Pressekontakt:
Annette Kary
Referentin Unternehmenskommunikation & Marketing
Tel: 0175 98 31 564
E-Mail:   annette.kary@helios-gesundheit.de

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