EVG Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft

Tarifforderung steht: 7,6 Prozent mehr für die Beschäftigten der NE-Bahnen

29.08.2024 – 12:23

FULDA, 28.8.2024 – Die Forderungen der EVG für die nächste Tarifrunde bei den NE-Bahnen stehen. Die Mitglieder der Zentralen Tarifkommission haben am Mittwoch, den 28.8.2024 in Fulda, nach intensiver und konstruktiven Diskussion für die nächste Tarifrunde eine Lohnerhöhung von 7,6 Prozent, einschließlich eines Zusatzgeldes (EVG-ZUG), für die Beschäftigten in den Eisenbahn- und Verkehrsunternehmen außerhalb der DB AG beschlossen.

„Im Vorfeld haben wir in allen Betrieben unsere Kolleginnen und Kollegen nach ihren Schwerpunkten zur Tarifrunde befragt. Das Votum war eindeutig: Die Beschäftigten wollen mehr Geld. Das gilt selbstverständlich auch für Nachwuchskräfte und Dual Studierende; für diese fordern wir 150 Euro mehr“, so die beiden Verhandlungsführer, Cosima Ingenschay und Kristian Loroch.

Auch in dieser Tarifrunde wird die EVG tarifpolitisch neue Akzente setzen. Erstmals soll es ein tarifliches Zusatzgeld geben, das mit einer Wahloption verbunden ist. Das Modell mit dem Namen „EVG-ZUG“ wird Schichtarbeitenden sowie Beschäftigten, die Kinder betreuen oder Angehörige pflegen, die Möglichkeit bieten, einen Teil der Lohnerhöhung in Freizeit umzuwandeln. „Damit schaffen wir Freiräume für Beschäftigte mit besonderen Belastungen“, machte EVG Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay deutlich

„Vollgemacht“ werden soll weiterhin die Inflationsausgleichsprämie (IAP). Bislang haben die Unternehmen im NE-Bereich erst einen Teilbetrag der Sonderzahlung geleistet, die bis zu 3.000 Euro steuerfrei betragen kann. „Bis Ende Dezember muss über den Restbetrag eine Einigung erzielt werden. Das ist die erste große Herausforderung, der wir uns gemeinsam mit unserem Mitgliedern stellen werden“, so der EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch.

Weitere Forderungen sind mehr Freiräume bei der Arbeitszeitgestaltung, damit die Beschäftigten wie bei der Deutschen Bahn selbstbestimmt darüber entscheiden können, ob sie unter Anpassung des Entgelts 40 bis 35 Stunden in der Woche Vollzeit arbeiten. Zudem fordert die EVG eine exklusive Einmalzahlung nur für Mitglieder.

Die erste gemeinsame Verhandlungsrunde der NE-Bahnen ist für Dienstag, den 8. Oktober 2024 geplant – und damit gut zwei Monate vor dem Auslaufen der aktuellen Tarifverträge. „Wir wollen schon im Vorfeld möglichst viel abräumen, um nach Auslaufen der Friedenspflicht sofort handlungsfähig zu sein“, so Cosima Ingenschay und Kristian Loroch.

Neben den Verhandlungen mit den verschiedenen NE-Unternehmen wird die EVG mit den Unternehmen der Transdev-Gruppe gesondert verhandeln. Dieser Arbeitgeber hatte sich einer gemeinsamen Tarifrunde verweigert. „Wir werden mit unseren Mitgliedern dort genauso hartnäckig für die Durchsetzung der gemeinsamen Forderungen kämpfen. Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft darf es nicht geben“, erklärten Ingenschay und Loroch weiter.

In der Mitgliederbefragung zur Tarifrunde NE haben sich Dreiviertel alle befragten Mitglieder für Arbeitskampfmaßnahmen ausgesprochen, wenn diese zur Durchsetzung der EVG-Forderungen notwendig sein sollten. Streiks wären ab dem 1. Dezember 2024 möglich.

Ansprechpartner für die Medien: Uwe Reitz, EVG-Kommunikation, Mobil: 0173 6996363

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