Antje Schomaker über Snacken, Backen, ihre Mutter und das Zeit nicht alle Wunden heilt im Music Made in Germany Interview auf RPR1.
Antje Schomaker über Snacken, Backen, ihre Mutter und das Zeit nicht alle Wunden heilt im Music Made in Germany Interview auf RPR1.
Ludwigshafen, den 20. Oktober 2023. „Grenzen zu setzen, lerne ich vor allem in einer gesunden Beziehung, in der meine Grenzen auch respektiert werden und nicht in einer ungesunden, toxischen, in der mein ‚nein’ nichts gilt.“ Das sagt Sängerin, Songwriterin und Synchronsprecherin Antje Schomaker im Rahmen der Radioshow „Music Made in Germany“ mit „Miriam Audrey Hannah“. In dem persönlichen Gespräch mit der Moderatorin, Journalistin und Initiatorin der Initiative für die deutsche Musikszene gibt Antje Schomaker sich ungewohnt nah und offen erzählt von der lebensbedrohlichen Situation ihrer Mutter, über die Tücken der Musikbrache, über zerstörerische Beziehungen und über eine Frau, die ihr einen neuen Weg im Musikbusiness geebnet hat.
Ihren großen Durchbruch hatte Antje Schomaker 2018 mit Revolverheld zusammen: Mit "Liebe auf Distanz“ sang sie sich direkt in die Herzen vieler Musikliebhaber: innen und man konnte erahnen: Da steckt mehr dahinter. Die deutsche Indie-Pop Singer-Songwriterin spricht im Interviewt unter anderem über echte Emotionen hinter ihren Songs und über ihr zweites Album „Snacks“.
Die vollständige Radio Sendung „Music Made In Germany“ mit „Miriam Audrey Hannah“ wird am Sonntag, den 22. Oktober 2023 ab 16:00 Uhr auf RPR1. und um 19.00 Uhr bei RADIO REGENBOGEN ausgestrahlt, das gesamte Gespräch im Interview-Podcast: www.musicmadeingermany.de
Hier Auszüge aus dem Interview mit Antje Schomaker vorab:
Ich habe bei meinem neuen Albumtitel Snacks nicht bedacht, dass das gewisse Dinge auslösen könnte, aber es ist wundervoll. Mir wurden sogar schon Snacks auf die Bühne geschmissen. Ich snacke mich durch den Tag und ich backe auch gerne. Das liebe ich auch am Backen, dass man immer, was zum Teilen hat. Und ich habe auch großartige Nachbarn in Hamburg, die sich sehr über meine Backwaren freuen. Das Ding ist, mein Leben ist sehr chaotisch und ich bin so viel unterwegs. Wenn ich dann in der Küche stehe und etwas backe, habe ich das Gefühl, ich habe mein Leben unter Kontrolle. Es gibt mir das Gefühl: Es läuft alles, mein Leben ist erwachsen. Der Moment, in dem ich das Gebackene aus dem Ofen holen, gibt mir so ein Gefühl von: ‚Alles ist in Ordnung. Wohingegen Kochen, muss ich sagen, schaffe ich nicht so gut im Alltag. Also, ich ernähre mich ehrlich gesagt sehr schlecht leider, ich muss das noch üben. Es ist merkwürdig bei mir: Ich benehme mich, als würde ich jeden Tag vergessen, dass ich essen muss. Jeden Tag das Gleiche. Und ich stelle mir selber die Frage: Warum?
Deswegen, ich bin eine große Snackerin. Also ich bin so Girls-Dinner. Kennst du das? Ja, deswegen. Also ich bin große Snackerin und deswegen passt dieses Album zu mir sehr gut, weil ich mich mit Snacks durch den Tag hangele und ich habe natürlich auch immer Snacks im Haus und bei dem Song Snacks geht es auch nicht nur ums Essen, sondern auch ums Vernaschen. Und ich hatte lange Zeit diese Metaphern in meinem Handy und diese Sätze: 'Manchmal nehme ich sie mit ins Bett oder die Verpackung ist zu trügerisch.' Ich mag’ diese Art der Zweideutigkeit.
Über ihr enges Verhältnis zu ihren Freundinnen
Meine Mutter hat immer gesagt: Antje, räum’ dein Zimmer so auf, dass du spontan Besuch empfangen kannst. Früher hat ihr toller Tipp gar nichts gebracht. Aber mittlerweile ist meine Wohnung immer ordentlich. Und tatsächlich schlafen diese Woche zwei Freundinnen bei mir und eine Freundin, die Tätowiererin ist, wohnt aktuell sogar bei mir. Es ist immer alles aufgeräumt, jeder findet die Dinge an seinem Platz und ich mag das voll. Spontaner Besuch ist bei mir immer willkommen-ich habe eine große Couch, auf der meine Freundinnen schlafen können. Einfach alle zusammen an den Tisch. Das machen wir schon regelmäßig bei mir zu Hause. Das ist schön.
Über ihre neue Art zu arbeiten in der frauen- und /Newcomer feindlichen Branche
Ich habe eine Freundin, Feline heißt sie. Mittlerweile kenne ich sie viele Jahre und sie arbeitet bei der Plattenfirma BMG. Nach der letzten Veröffentlichung ‚Ich muss gar nichts’ habe ich mich dafür entschieden, mein altes Label zu verlassen. Das hat sehr lange gedauert. Ich war ein Jahr lang in dem Vertrag gefangen und bin da nicht herausgekommen. Die Erfahrung war hart und sie war die Erste, die ich angerufen habe, als ich es endlich aus dem Vertrag geschafft habe. Sie war es auch, die immer meinte: 'Antje, du musst lernen ‚nein’ zu sagen.' Und so machte sie mir ein grandioses Angebot: 'Immer, wenn ich eigentlich ‚nein’ sagen müsste, soll ich sie kurz anrufen. Dann sagt sie mir am Telefon: ‚Nein’ und legt wieder auf.' Damit sollte ich lernen, mich abzugrenzen. Das hat tatsächlich geklappt. Feline war mein tausendster Facebook-Fan, die mich dann bei der BMG gesignt, mich zum Label geholt und die gesagt hat: 'Antje, ich glaube an das, was du machst, lebe dich aus, kreiere, entscheide, designe, schreibe, mach, was du willst.' Also, es war wirklich eine sehr schöne Geschichte. Ich durfte alles selbst entscheiden, was ein Geschenk, dessen bin ich mir sehr bewusst.
Persönliche Wachstum Ja, ich fühle mich sehr befreit, auch das Album ist für mich sehr befreiend und ich habe das Gefühl, so in den letzten Jahren irgendwie so meinen eigenen Weg gegangen zu sein. Und das hört man, glaube ich, auch. Das Feedback der Leute, der Hörer: innen, der Fans, der Begleiter: innen ist immer das Schönste, wenn man Menschen durch das, was man macht, connecten kann. Und ich merke durch Songs, in denen ich sehr private, autobiographische Inhalte teile, wie zum Beispiel bei dem Song ‚Zeit heilt einen Scheiß’, oder ‚Wenn ich mal Kinder habe’, da bekomme ich so viele starke Gefühle zurück. Den Song habe ich für meine Mutter geschrieben. Sie ist vor fünf Jahren fast an einer Aortendissektion (Riss in der Aorta) gestorben und den überleben nur zwei Prozent. Und sie ist eine von diesen zwei Prozent. Und den Song habe ich ihr geschrieben. Es ist wie so ein Schwall aus mir herausgekommen. Es ging sehr schnell und ich habe mich sehr geöffnet und immer, wenn ich den Song live spiele, merke ich: Wow, ich bin ganz schön verletzlich gerade. Also ich habe auch manchmal noch einen Kloß im Hals oder muss weinen, weil es mir so nahegeht. Aber das, was ich dann zurückbekomme, ist das Schönste, weil die Leute öffnen sich mir auch. Bei ‚Zeit halt ein Scheiß’ ist es auch so. Immer, wenn ich den Song live singe, mache ich eine Ansage dazu. Es geht da um psychische Gewalt, die ich erlebt habe in einer Beziehung und ich musste den Menschen auch anzeigen. Mir haben zuvor die Leute gesagt (das Erleben viele Menschen in solchen Situationen): ‚Hey, die Zeit heilt alle Wunden. Vielleicht sollte er dir was beibringen, vielleicht musst du lernen, Grenzen zu setzen. Aber ich dachte mir immer: ‚Grenzen zu setzen lerne ich vor allem in einer gesunden Beziehung, wo meine Grenzen auch respektiert werden und nicht in einer ungesunden, toxischen, in der mein ‚nein’ nichts gilt. Nach dieser zerstörerischen Beziehung brauchte ich Wut, mich zu lösen und musste in Therapie. Und mir haben wieder die Leute gesagt: ‚Hey, alles wird gut, die Zeit heilt’; und ich dachte mir wieder: ‚Ich will das gerade nicht hören, ich brauche gerade diese Gefühle, die ich habe, die will ich nicht wegschieben und unterdrücken und mir absprechen lassen. Ich bin ein großer Fan davon, wenn eine Freundin ein Problem hat zu fragen: 'Hey, brauchst du gerade Rat oder soll ich nur zuhören?' Meistens hilft nämlich Letzteres mehr.
Die Radioshow und der Interview-Podcast „Music Made in Germany“ mit „Miriam Audrey Hannah“ ist seit 2012 die Initiative für die Künstlerszene in Deutschland. Die Plattform leistet konstant seit über 10 Jahren einen Beitrag zur Stärkung und Wahrnehmung der Künstler: innen in unserem Land.
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MICHAEL WEILAND
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