78 Prozent der Bundesbürger befürworten ein Dosenpfand /
Radolfzell/Berlin (ots)
Umweltschutzverbände und Getränkefachhandel begrüßen klare Entscheidung von Bundesminister Jürgen Trittin sowie der Umweltminister der Länder
Umweltverbände werfen BDI Präsident Henkel einseitige Interessenvertretung der Dosenlobby vor
Die Zustimmung der Bundesbürger zur beschlossenen Pfandpflicht für Getränkedosen und Einwegflaschen wird von 77 Prozent der Bundesbürger begrüßt. Dies ist das Ergebnis einer Spiegel-Online Umfrage vom 27.10.2000. (Stand 27.10. 10 Uhr: Für ein Dosenpfand sind 77%, dagegen 14% Anzahl der Teilnehmer an der Umfrage: 2.900 Bürger). Im August bzw. September 2000 lag die Zustimmungsquote bei zwei Meinungsumfragen repräsentativen Umfragen bereits bei 69 bzw. 72 Prozent.
"Dies ist ein Beleg für die nach wie vor hohe Sensibilität der Bundesbürger für den Schutz des bestehenden Mehrwegsystems im Getränkesektor", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e. V.".
Umweltverbände wie die Deutsche Umwelthilfe, der Deutsche Naturschutzring und der Naturschutzbund Deutschland begrüßten die gestrige klare Entscheidung der Umweltminister aus Bund und Ländern, nun endlich auf die ansteigende Dosenflut mit der zügigen Einführung einer Pfandpflicht auf Dosen und Einwegflaschen zu reagieren.
"Es muss dringend gehandelt werden", so Resch, "alleine in den ersten 8 Monaten dieses Jahres wurden über 140 Mio mehr Getränkedosen als im Vorjahreszeitraum verkauft. Insbesondere die im BDE zusammengeschlossenen Großdiscountbetriebe listen seit zwei Jahren gezielt Mehrweggebinde aus. Somit sei es auch nicht verwunderlich, so Resch, dass der BDE in seinen Stellungnahmen gegen die Interessen des Getränkehandels.
Schwere Vorwürfe richtet die Umwelthilfe gegen den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Deren Präsident setzt sich nach Ansicht von Resch einseitig für die Großformen des Handels ein und arbeitet mit falschen Zahlen. Unternehmen wie Aldi boykottieren bereits seit Jahren das Mehrwegsystem. Die übrigen Discountmärkte haben ihren Mehrweganteil von ehemals 75 auf derzeit 22 Prozent abgesenkt. "Die vom BDI angebotene Selbstverpflichtung ist unseriös, das nun umgesetzte Einwegpfand ist die Antwort der Politik auf die Nichteinhaltung der letzten Selbstverpflichtungserklärung."
Gemeinsam mit den Bundesverbänden des Getränkefachgroßhandels, des Getränkeeinzelhandels sowie der mittelständischen Privatbrauereien begrüßen die Umweltschützer die klare Entscheidung der Politik, alle ökologisch bedenklichen Getränkedosen (nicht nur Bierdosen) und Einwegflaschen bepfanden zu wollen.
Rückfragen: Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V., Güttinger Str. 19, 78315 Radolfzell, Tel.: 07732/9995-0, Fax.: 07732/9995-77, Email: info@duh.de
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