ARD-Vorsitzender Plog zu einer Studie des britischen Instituts Screendigest
Hamburg (ots)
Der ARD-Vorsitzende und NDR Intendant Prof. Jobst Plog ist den einseitigen und zum Teil falschen Interpretationen einer Studie des britischen Instituts Screendigest zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Europa entgegengetreten. Die in verschiedenen Zeitungen zitierten Ergebnisse der Studie für die ARD beruhen lediglich auf einer Pressemitteilung der Herausgeber Screendigest und Goldmedia nicht auf der Studie selbst. Diese bietet für die zum Teil negativen Interpretationen keinerlei Ansatzpunkte, so Plog.
Unter anderem war berichtet worden, dass die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland wesentlich teurer seien als andere in Europa. Zudem könnten ARD und ZDF ihre Einnahmen nur schlecht in Reichweite umsetzen.
Der ARD-Vorsitzende Plog verwies darauf, dass wesentliche Kernaussagen der von der italienischen RAI in Auftrag gegebenen Studie fragwürdig seien. Die föderale Struktur der ARD mit ihren dritten Fernsehprogrammen sei in der Untersuchung vernachlässigt worden, obwohl diese die Vergleichbarkeit mit anderen europäischen Rundfunksystemen kaum ermögliche. Völlig unerwähnt bleibe, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland nicht nur Fernsehprogramme, sondern auch Hörfunk veranstalte und hierfür entsprechende finanzielle Mittel und Mitarbeiter einsetze, die die Studie ausschließlich dem Fernsehen zurechne. Leider lasse die Studie zudem wesentliche für einen Ländervergleich notwendige Aspekte wie etwa Art und Umfang des Rundfunkauftrags unberücksichtigt.
Plog kritisierte, dass die Pressemitteilung positive Ergebnisse der Studie auslasse und damit die Gesamtaussage der Studie verfälsche. Die Studie selbst zeichne ein insgesamt positives Bild des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Europa. Dieses habe seine Position festigen können. Vor dem Hintergrund rückläufiger Werbeeinnahmen und der Internet-Krise sei dies vor allem darauf zurückzuführen, dass die öffentlich-rechtlichen Rundfunkveranstalter mit dem Einstieg in neue Märkte vorsichtiger als private Wettbewerber umgegangen seien und sich auf ihren Kernauftrag konzentriert hätten.
Ungeachtet aller wirtschaftlichen Betrachtungen unterstützt die Studie den Ansatz, dass sich die Öffentlich-Rechtlichen eben nicht an Konsumenten, sondern an Staatsbürger richten, so Plog. 40,3 Prozent des ARD-Programms basieren auf Informationsangeboten.
ARD und ZDF werde zudem eine vergleichsweise hohe Zuschauerakzeptanz bescheinigt, obwohl der deutsche Fernsehmarkt den Zuschauern die meisten Free-TV-Sender in Europa biete. Im Ländervergleich mit Frankreich, Großbritannien und Spanien hätten ARD und ZDF den geringsten Anteil an Werbung. Den dritten Programmen der ARD sei mit ihren regionalen Ausrichtungen höchste Wettbewerbsfähigkeit bescheinigt worden, die sich an den deutlichen Zugewinnen bei den Zuschauerzahlen in den letzten Jahren zeige.
ots-Originaltext: ARD Radio & TV
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