Rheinische Post

Rheinische Post: Besser reden als streiken

20.11.2007 – 21:55

Düsseldorf (ots)

Von Alexander von Gersdorff
Nun reden sie also wieder miteinander. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn 
und sein Widerpart von der Lokführer-Gewerkschaft, Manfred Schell, 
haben sich an "geheimem Ort" (der kleine Flughafen Egelsbach bei 
Frankfurt) zu "geheimer Zeit" (gestern Vormittag und wieder am Abend)
getroffen, weil allen Beteiligten klar ist: So wie bisher kann es 
nicht weitergehen.
Zählbares war bei der Spitzenrunde nicht zu erwarten. Die Tatsache, 
dass überhaupt gesprochen wird, ist schon das Herausragende am ersten
Gespräch seit zwei Monaten. Immerhin - damit zeigen beide Seiten 
endlich ein Stück Verhandlungskultur. Dazu gehört, nicht alle 
Gesprächsdetails sofort und mit heftigen Anschuldigungen an die 
Gegenseite zu verbreiten, wie Schell das gemacht hat. Dazu gehört 
auch, Angebote nicht erst in der Öffentlichkeit bekanntzugeben und 
dann dem Tarifpartner zu vorzulegen, wie Mehdorn das getan hat. Mehr 
ist nicht drin bei einem Gespräch, dessen Teilnehmer in den 
vergangenen Monaten mehr Porzellan zerschlagen haben, als sich in 
wenigen Stunden kitten ließe. Und so sind die Positionen noch genau 
so weit voneinander entfernt wie zuvor. Es wird weiterer solcher 
vertrauensbildender Gespräche bedürfen, bis es zu echten 
Verhandlungen kommt. Aber: So lange geredet wird, wird nicht 
gestreikt.

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