Rheinische Post

Rheinische Post: Fragen an die Wähler

28.01.2008 – 20:35

Düsseldorf (ots)

von Martin Kessler
Die Republik rückt nach links. Nicht mehr Aufschwung, Leistung 
oder Risikobereitschaft stehen oben auf der Agenda der 
Wählermehrheit, sondern soziale Gerechtigkeit und Verteilung. Das ist
die Befindlichkeit der Deutschen im Zeitalter der Globalisierung.
Für Politiker, die mit marktwirtschaftlichen Konzepten auf 
Stimmenfang gehen, brechen schwere Zeiten an. Die 
SPD-Spitzenkandidatin Ypsilanti kann mit einer sympathischen 
Ausstrahlung und einem dezidiert wirtschaftsfeindlichen Programm im 
wirtschaftsstärksten Bundesland einen grandiosen Sieg einfahren. 
Zugleich schafft auch die Linke den Einzug in den Landtag.
Die Deutschen haben mehrheitlich den Glauben an die Marktwirtschaft 
verloren. Wie aber sollen sich die Unternehmen im Wettbewerb 
behaupten, wenn die sozialen Lasten wieder steigen, die Reformpolitik
zurückgedreht wird und Politiker so tun, als könnten sie die Jobs in 
bestehenden Betrieben dauerhaft sichern? Das Reformpaket von Hartz 
IV, niedrigen Unternehmensteuern und moderater Lohnpolitik trägt 
erste Früchte. Und doch traut sich niemand in den großen 
Volksparteien, für diesen Weg zu werben. Statt dessen versprechen sie
Nestwärme. Für die Heizkosten wird schon jemand aufkommen.

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