Rheinische Post

Rheinische Post: Autobauer in der Abwrack-Falle von Thomas Reisener

02.07.2009 – 22:13

Düsseldorf (ots)

Für die Abwrackprämie, mit der die
Bundesregierung die Autoindustrie vor dem Absturz bewahren will, hat 
sie fünf Milliarden Euro Steuergeld bereitgestellt. Ob die teuerste 
Subvention in der Geschichte der Bundesrepublik der Branche aber 
wirklich hilft, ist äußerst fraglich. Denn wegen der Abwrackprämie 
wird ja kein einziges Auto zusätzlich gekauft. Die Kunden ziehen ihre
ohnehin geplanten Autokäufe lediglich vor. Nur um die 2500 Euro pro 
Auto schnell noch mitzunehmen, bevor es die Prämie im nächsten Jahr 
nicht mehr gibt.
Zu den hässlichen Nebenwirkungen solcher Subventionen gehört 
außerdem, dass sie den Anpassungsdruck von einer Branche nehmen, die 
Veränderungen dringend bräuchte. Zu den zentralen Problemen des 
premiumlastigen deutschen Automobilbaus gehört nämlich, das er Autos 
baut, die kaum noch jemand bezahlen kann. Um technologisch an der 
Weltspitze zu bleiben, entwickeln Daimler, Mercedes, Audi und Porsche
immer neuen Schnickschnack für ihre Nobelkarossen: Bremsscheiben aus 
Keramik-Carbon, Frontscheinwerfer, die um die Ecke strahlen können 
und bidirektionale Autoschlüssel aus über 100 Einzelteilen sind ja 
ganz hübsch. Aber die Gruppe der Firmen und Privatkunden die dafür 
70x0e000 Euro und mehr zu zahlen bereit ist, wird offensichtlich 
immer kleiner.

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