Rheinische Post

Rheinische Post: Anschlag in Talokan

29.05.2011 – 19:24

Düsseldorf (ots)

von Helmut Michelis

Heimtückischer konnte der Anschlag der Taliban nicht sein: Die Täter lauerten ihren Opfern im Gouverneurssitz auf, sie trugen nicht nur afghanische Uniformen, sondern waren tatsächlich Polizisten. Dieser Angriff erschüttert einmal mehr das dringend notwendige Vertrauen zwischen den afghanischen Streitkräften und ihren internationalen Ausbildern. Die offizielle Partnerschaft zum schnellen Aufbau der einheimischen Sicherheitskräfte, die den Abzug aller Isaf-Kampftruppen bis 2014 zum Ziel hat, wird dadurch erheblich gefährdet. Denn mit jedem Anschlag wächst zwangsläufig das Misstrauen gegenüber den Verbündeten. Dennoch gibt es keine Alternative zu dem eingeschlagenen Weg, will sich der Westen militärisch langsam vom Hindukusch lösen. Die gezielte Unterwanderung von Armee und Polizei beweist dies indirekt: Die Islamisten wollen den Aufbau der afghanischen Sicherheitskräfte verhindern, weil sie ihn besonders fürchten. Ähnlich vehement hatten sie beispielsweise Schulen oder den Aufbau der Elektrizitätsversorgung attackiert: Bildung und Wohlstand entziehen religiösen Eiferern den Boden. Der Angriff von Talokan zeigt aber leider auch: Die Lage in Afghanistan ist noch längst nicht stabil - im Gegenteil.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Orte in dieser Meldung
Weitere Storys: Rheinische Post
Weitere Storys: Rheinische Post
  • 29.05.2011 – 19:23

    Rheinische Post: Grüne als Warner

    Düsseldorf (ots) - von Detlef Hüwel Auf ihrem Parteitag in Emsdetten haben die Grünen am Wochenende keinen Hehl daraus gemacht, dass sie gerne Neuwahlen in NRW gehabt hätten. Kein Wunder: Nach derzeitigem Stand könnten sie fest damit rechnen, ihr Wahlergebnis vom 9. Mai 2010 (12,1 Prozent) deutlich zu verbessern. Doch das ist seit der Absage von SPD und CDU Schnee von gestern. Die Regierung von Rot-Grün wird aller Voraussicht nach bis 2015 halten. Bemerkenswert am ...

  • 29.05.2011 – 19:15

    Rheinische Post: Schwarz mit grünen Streifen

    Düsseldorf (ots) - von Sven Gösmann Angela Merkel wählt das falsche Thema für den Neustart ihrer schwarz-gelben Koalition. Ob Deutschland nun 2021, früher oder später aus der Kernkraft aussteigt - ein Signal des Aufbruchs wird aus diesem Koalitionsbeschluss nicht mehr. Die Kanzlerin ignoriert das. Sie hofft, mit der Rolle der Ausstiegskanzlerin den historischen Kreis zur Klimakanzlerin zu schließen, also zu den ...

  • 28.05.2011 – 00:00

    Rheinische Post: Kramp-Karrenbauer fordert Mindestlohn in allen Branchen

    Düsseldorf (ots) - Unmittelbar vor der an diesem Samstag beginnenden Bundestagung der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) fordert die künftige saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer eine branchenbezogene, tarifvertraglich geregelte Lohnuntergrenze in Deutschland. "Wir brauchen einen Mindestlohn, der tarifvertraglich geregelt und ...