Rheinische Post

Rheinische Post: Amerika

05.09.2005 – 19:07

Düsseldorf (ots)

Von Reinhold Michels
Wüsste man nicht, dass alles stimmt, was über die USA geschrieben 
wird  und eben auch das genaue Gegenteil davon, könnte man mit Blick 
auf das mitsamt der Stadt New Orleans weggeschwemmte Vertrauen in 
Recht, Ordnung und staatliche Vor- und Fürsorge denken: "The shining 
city on the hill", "Die leuchtende Stadt auf dem Berge", wie 
Stars-and-Stripes-Enthusiasten ihr Land nennen, ist ein ziemlich 
finsteres Loch: Fahrlässige Kathastrophen-Prophylaxe, nach dem 
Überfall des Natur-Ungeheuers "Katrina" sofortiger Riss des 
hauchdünnen Firnis von Zivilisation, ein pöbelnder Bürgermeister, ein
verdatterter Präsident, psychisch überforderte Hilfskräfte, die 
teilweise selbst Hilfe benötigen oder sich gar dem allgegenwärtigen 
Tod durch Selbsttötung hinzugesellen, schließlich auch schon wieder 
dreist sprießende Blüten des stadtbekannten Amüsierbetriebes.
Die Führungsmacht der Freien Welt präsentiert sich in ihrem tiefen 
Süden miserabel. Aber Amerika ist nicht nur groß in seinen Defiziten,
es ist und bleibt großartig in seinen Möglichkeiten. Das Land des 
Elends und der Nobelpreise überrascht im Schlechten und im Guten. Es 
fällt hin, und es steht wieder auf. Das wird man bald schon in und um
New Orleans beobachten können.

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