Rheinische Post

Rheinische Post: Heiße Luft um die BND-Affäre

23.01.2006 – 20:43

Düsseldorf (ots)

Von Stefan Reker
Den Mund gespitzt, aber nicht gepfiffen. Mit ihrem wankelmütigen 
Verhalten in der Debatte um einen Untersuchungsausschuss zur Arbeit 
des Bundesnachrichtendienstes (BND) machen die Grünen eine schlechte 
Figur. Das Hin und Her verstärkt den Eindruck, als hätten sie 
womöglich etwas zu verbergen, als scheuten sie unangenehme 
Enthüllungen auch zu Lasten ihres Ex-Ministers Fischer. Mit dieser 
Art von Rücksichtnahme auf die ehemalige rot-grüne Regierung erweisen
die Grünen ihren neuen Interessen als Oppositionspartei keinen guten 
Dienst.
Jenseits der parteipolitischen Hintergründe ist es allerdings aus 
staatspolitischer Sicht eher zu begrüßen, wenn es nicht zu einem 
BND-Untersuchungsausschuss kommt. Die noch offenen Fragen können 
ebenso im vorhandenen Kontrollgremium des Bundestags untersucht 
werden - mit weniger Gefahr für die nötige Geheimhaltung, ohne die 
kein "Geheimdienst" arbeiten kann.
Ohnehin war es nicht seriös, dass FDP, Grüne und Linkspartei einen 
Untersuchungsausschuss forderten, ohne die Information des 
Kontrollgremiums abzuwarten  die bereits viel heiße Luft abließ. Für 
das berechtigte Anliegen der FDP, im Anti-Terror-Gefecht der 
Sicherheitsdienste Übergriffe gegen elementare Bürgerrechte zu 
verhindern, sind öffentliche Debatten allemal hilfreicher als 
Untersuchungen unter einem löchrigen Geheimhaltungs-Deckel.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Orte in dieser Meldung
Weitere Storys: Rheinische Post
Weitere Storys: Rheinische Post
  • 22.01.2006 – 20:03

    Rheinische Post: Neugier auf Kunst

    Düsseldorf (ots) - Von Bertram Müller Schneller, höher, weiter das gilt nicht mehr nur für die Olympischen Spiele, sondern in abgewandeltem Sinne auch für den Museumsbetrieb. Ausstellungen sind vielfach zum Bestandteil von Tourismus-Konzepten geworden. Städtereisen werden erst richtig anregend, wenn den Besucher nicht nur eine schöne Altstadt, sondern auch eine tolle Ausstellung erwartet. Und da die Konkurrenz nicht schläft, ist Marketing gefragt. Die ...