Rheinische Post

Rheinische Post: Abenteuer Kongo

11.07.2006 – 22:20

Düsseldorf (ots)

Von Helmut Michelis
Noch nie ist ein Bundeswehr-Auslandseinsatz so unglücklich 
gestartet wie der im Kongo. Zu Jahresbeginn hatte Berlin eine 
Beteiligung ausgeschlossen, dann - Abteilung kehrt! - zunächst eine 
geringe Unterstützung der europäischen Militärmission in Aussicht 
gestellt und schließlich Anfang März gar die Führungsrolle angeboten.
Zugleich wurden mühsam die Argumente nachgeschoben, warum der Einsatz
so wichtig sei. Doch die Definition der deutschen Interessen im Kongo
bleibt bis heute schwammig, weil der wahre Hintergrund ein 
politischer ist: Es geht um internationale Lastenteilung, hier 
speziell mit dem engen Nachbarn Frankreich.
Gestern wurden die Stimmen lauter, die eine zwangsweise Verlängerung 
der Mission befürchten. Also doch eine raffinierte Salami-Taktik des 
Verteidigungsministers? Hoffentlich ist das nicht so. Denn die am 
Kern des Problems vorbeigehenden Diskussionen um schlechte 
Tropenstiefel, Pest, Aids und angeblich drohende Kindersoldaten 
zeigen bereits, auf wie wenig Verständnis der Einsatz in Deutschland 
stößt. Ein Hineinschlittern in eine Langzeit-Mission würde alles noch
verschlimmern. Die Bundeswehr-Soldaten, die im Kongo ihr Leben 
riskieren, brauchen aber breite Rückendeckung in der Heimat.

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