Deutsche Bahn: Spitzenwerte im Jahr 2000 bei Verkehrsleistungen im Personen- und Güterverkehr
Bestes Jahr seit Beginn der Bahnreform
(Berlin, 05.03.2001) Die Deutsche Bahn hat im Jahr 2000 sowohl bei der Personenbeförderung als auch beim Gütertransport neue Spitzenwerte erreicht.
Im Personenverkehr erhöhte sich die Zahl der Reisenden um rund zwei Prozent erstmals auf über 1,7 Milliarden. Die Beförderungsleistung stieg um 2,1 Prozent auf 74,4 Milliarden Personenkilometer (1999: 72,8 Milliarden Personenkilometer). Da die Schätzungen für die Verkehrsleistungen im Individualverkehr für das Jahr 2000 auf eine Stagnation hinweisen, dürfte die Schiene damit auch beim Marktanteil erneut leicht zugelegt haben.
Zu dieser positiven Entwicklung haben sowohl der Nahverkehr als auch der Fernverkehr beigetragen. Letzterer konnte mit 3,8 Prozent einen beachtlichen Zuwachs erzielen. Dabei wurden insbesondere die hochwertigen ICE-Verkehre wieder sehr gut angenommen. Die positive Resonanz der Kunden auf die im abgelaufenen Geschäftsjahr neu eingeführten ICE 3, aber auch die neuen Fahrzeuge im Nahverkehr bestätigt die erheblichen Modernisierungsanstrengungen. Die Strategie hoher Investitionen in die weitere Verjüngung des gesamten Fahrzeugparks wird fortgesetzt.
Beim Güterverkehr ergibt sich ein etwas differenzierteres Bild. Durch das sehr positive konjunkturelle Umfeld ist der Gesamtmarkt erneut deutlich gewachsen. Erste Schätzungen gehen von rund 8 Prozent aus. Dabei haben die grenzüberschreitenden Verkehre infolge des zusammenwachsenden Europas sowie des starken deutschen Warenaußenhandels überproportional zugenommen. Die Bahn hat sich in diesem Markt gut behauptet und hat sich durch das zum Jahresbeginn 2000 wirksam gewordene Joint Venture Railion (in 2000 zunächst mit der niederländischen Bahn) auch international besser positioniert. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Bahn ihre Transportleistung insgesamt um 12,8 Prozent auf 80,6 Milliarden Tonnenkilometer (1999: 71,5 Milliarden Tonnenkilometer) steigern. Hiervon entfielen 7,4 Prozentpunkte auf internes Wachstum und 5,4 Prozentpunkte auf die Verkehre der erstmals einbezogenen Railion Benelux. Der Anteil des internationalen Verkehrs konnte weiter gesteigert werden.
Insbesondere in dem für den Güterverkehr der Bahn besonders relevanten Montanbereich konnte aufgrund der guten Stahlkonjunktur eine überdurchschnittliche Leistungsausweitung verzeichnet werden. Da die Leistungen der Straßenverkehre ebenfalls stark anstiegen wird die Bahn ihren Marktanteil allerdings nicht ausbauen können. Im Vergleich zu der schwächeren Entwicklung im Vorjahr ist dies jedoch ein erster Erfolg in einem schwierigen Marktumfeld.
Gemessen an der Verkehrsleistung war damit sowohl im Personenverkehr als auch im Güterverkehr 2000 das bisher beste Jahr seit Beginn der Bahnreform. Gegenüber 1993 als letztem Jahr vor der Bahnreform konnte die Verkehrsleistung im Personen- wie im Güterverkehr (ohne Einrechnung der Railion Benelux) um jeweils rd. 19 Prozent ausgeweitet werden.
"Die Bahn hat im letzten Jahr ihre Hausaufgaben gemacht. Und wir werden noch zulegen.", zieht Bahnchef Hartmut Mehdorn ein positives Fazit zur Verkehrsleistungsentwicklung. "Bei einem besseren Verlauf der EXPO wäre im Personenverkehr sogar noch einiges mehr möglich gewesen. Die Entwicklung im Güterverkehr bestätigt unser Konzept internationaler Kooperationen."
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