Große Häuser - kleine Heizkosten. Oder: Warum Pinguine in der Antarktis am größten sind
Techem-Studie zeigt: Gebäudegröße beeinflusst den Heizölverbrauch maßgeblich (mit Bild)
Eschborn (ots)
Heizkosten in großen Mehrfamilienhäusern um rund 32 Prozent geringer als in Zweifamilienhäusern
- Unterschied kann bei einer 80 Quadratmeter Wohnung rund 300 Euro pro Jahr ausmachen - Verhältnis von Außenfläche zu Gebäudevolumen entscheidend
Die kühlen Temperaturen der vergangenen Wochen lassen Füße frieren und Heizkörper glühen. Doch nicht allein die Witterung beeinflusst den Heizenergieverbrauch - auch die Gebäudegröße spielt eine erhebliche Rolle. So entfallen auf Haushalte in heizölversorgten Zweifamilienhäusern bis 200 Quadratmeter (ohne Energie für Warmwasser) Kosten in Höhe von durchschnittlich 11,90 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche (EUR/m²). Bei Gebäuden mit über 3.000 Quadratmetern (ca. 30-40 Wohnungen) sind es hingegen nur 8,12 EUR/m². Das heißt konkret: Der Unterschied von rund 3,80 EUR/m² würde bei einer Wohnung mit 80 m² mit rund 300 Euro pro Jahr zu Buche schlagen. Für die Studie hat der Eschborner Energiemanager Techem die Verbrauchswerte von rund 240.000 Wohnungen analysiert.
Außen groß, innen warm
"Ein Grund für die unterschiedlich hohen Heizkosten in Gebäuden ist das Verhältnis von Außenfläche zum Volumen, das in großen Mehrfamilienhäusern aus geometrischen Gründen günstiger ist. Je kleiner das Verhältnis von Außenfläche zu Volumen, desto geringer ist der spezifische Energieverbrauch bei ansonsten gleichen Randbedingungen," erklärt Hans-Lothar Schäfer, Vorsitzender der Geschäftsführung von Techem, das Ergebnis. "Der gleiche Effekt findet sich übrigens auch in der Natur wieder. So sind beispielsweise die antarktischen Pinguine deutlich größer als ihre Artgenossen am warmen Äquator, mit der Folge, dass der relative Wärmeverlust über die Körperoberfläche geringer wird. Genauso verhält es sich beim Energieverbrauch großer Gebäude, der mit durchschnittlich 13,5 Litern Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche (l/m²) durch die im Verhältnis kleinere Außenfläche deutlich niedriger ist, als in Zweifamilienhäusern (17,2 l/m²)."
Hinzu kommen zwei weitere Aspekte, die die Kostendifferenz ausmachen. Zum einen sinkt der Heizölpreis aufgrund der höheren Bezugsmengen. So lag dieser für Mehrfamilienhäuser bei 0,60 Euro pro Liter Heizöl (EUR/l) während er für Zweifamilienhäuser 0,69 EUR/l betrug. Zum anderen sind auch die verbrauchsunabhängigen Nebenkosten um die Hälfte niedriger, da einige Positionen wie Wartung, Immissionsmessung oder Kaminreinigung nahezu unabhängig von der Gebäudegröße anfallen, aber von mehreren Parteien getragen werden.
Bleibt als Alternative zu kalten Füßen nur noch der Umzug in ein Hochhaus? Nein, allein die verbrauchsabhängige Erfassung der Heiz- und Warmwasserkosten durch Techem führt zu einer jährlichen Einsparung in Deutschland von rund 9,4 Milliarden Kilowattstunden Heizenergie. Damit könnten hierzulande knapp 870.000 Wohnungen beheizt werden.
Die Analyse ist Teil einer umfassenden Techem-Studie, in der für die Heizperiode 2008/2009 Verbrauchsabrechnungen von fast drei Millionen Wohnungen in 257.187 Mehrfamilienhäusern ausgewertet wurden.
Über Techem
Techem ist ein weltweit führender Anbieter für Energieabrechnungen und Energiemanagement für Immobilien. Mit Hauptsitz in Eschborn ist Techem in über 20 Ländern weltweit engagiert und beschäftigt mehr als 3.000 Mitarbeiter. In Deutschland ist Techem flächendeckend an fast 100 Standorten vertreten. Das Serviceangebot reicht von der Erfassung und Abrechnung von Wärme und Wasser über detailliertes Energiemonitoring bis hin zu innovativen Energy Contracting-Lösungen. Dabei übernimmt Techem die wirtschaftliche Lieferung von Wärme, Kälte, Strömungsenergie und Licht sowie die Optimierung, den Betrieb und die Finanzierung von Energieanlagen.
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