GEW RheinEnergie baut neues Heizkraftwerk in Köln-Niehl
Köln (ots)
Die GEW RheinEnergie AG wird ab dem kommenden Jahr am Standort des Heizkraftwerkes Niehl eine komplett neue Anlage auf Basis der Gas- und Dampfturbinentechnik mit Erdgas als Einsatzenergie errichten. Diese soll die mittlerweile 26 Jahre alte bestehende Dampfturbinenanlage ablösen. Durch die neue Anlage wird die Fernwärmeerzeugung für Köln nicht nur langfristig gesichert, durch moderne Technik mit hohem Ausnutzungsgrad des Brennstoffes entstehen auch Umwelt- und Kostenvorteile.
"Wir haben ein Investitionsvolumen von rund 250 Millionen Euro geplant", erklärte Wilfried Räpple, Vorstand der GEW RheinEnergie bei der Vorstellung des Projektes. "Ein Teil davon kommt auch Firmen in der Region, bzw. hier in NRW zu Gute."
Bereits seit einigen Jahren beschäftigen sich die Energieexperten der GEW RheinEnergie mit Alternativen zur bestehenden Anlage in Niehl. Diese ging 1976 ans Netz und hat mittlerweile das Ende ihrer technischen und wirtschaftlichen Lebensdauer erreicht. Mit einer Verfügbarkeit von über 97 Prozent war das HKW Niehl allerdings ein sehr zuverlässiges. In der Zukunft sind aber immer weiter steigende Aufwendungen für einen sicheren Betrieb zu erwarten.
In den Vorprüfungen wurden viele Varianten betrachtet - bis hin zur Aufgabe der Stromerzeugung in Niehl. Die GEW RheinEnergie AG ist aber zur Sicherung der Kölner Fernwärme auf Eigenerzeugungskapazitäten angewiesen. Aus Kosten- und Umweltgründen war es besser, beim bewährten Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung, der gemeinsamen Erzeugung von Strom und Wärme, zu bleiben.
Europaweite Ausschreibung
Bereits im Jahr 2000 wurde das Vorhaben "Niehl II" europaweit ausgeschrieben. Esbeteiligten sich insgesamt sechs Firmen aus dem In- und Ausland. Im Herbst 2002 vergab die GEW RheinEnergie AG den Auftrag an die Siemens AG als Generalunternehmer.
"Dieses Unternehmen bot insgesamt die wirtschaftlichste Lösung; außerdem verfügt Siemens nicht nur über beachtliches Know-How, sondern auch über bewährte Komponenten, die bereits vielfach im Einsatz sind", so Wilfried Räpple.
Das Anlagenkonzept für Niehl II sieht folgende wesentliche Teile vor:
- Eine Gasturbine mit einer elektrischen Leistung von rund 260 Megawatt. - Einen nachgeschalteten Abhitzekessel, der mit den Abgasen der Turbine beheizt wird und pro Stunde rund 270 Tonnen Dampf mit einer Temperatur von etwa 570 Grad Celsius und einem Druck von 131 bar erzeugt. - Eine Dampfturbine mit einer elektrischen Leistung von rund 145 Megawatt. Gleichzeitig kann diese Dampfturbine etwa 265 Megawatt Fernwärme erzeugen.
Insgesamt stellt die neue Anlage rund 400 Megawatt Strom und im Bedarfsfall bis zu 370 Megawatt Wärme bereit. Damit lassen sich rund 300.000 Haushalte mit Fernwärme und 1.000.000 Haushalte mit Strom versorgen.
Der Gesamtwirkungsgrad liegt bei über 86 Prozent. Das ist der Anteil, der an Energie aus dem Brennstoff nutzbar ist. Im Vergleich dazu: Die bisherige Anlage hat einen Wirkungsgrad von maximal 78 Prozent.
Das neue Heizkraftwerk kann nicht nur mit verschiedenen Erdgas-Qualitäten umgehen.
In Spitzenzeiten lässt sich auch leichtes Heizöl verfeuern. Deutliche Luftentlastung Durch den hohen Energienutzungsgrad der Anlage lassen sich Brennstoffe einsparen.
Dies, und eine wesentlich verbesserte Verbrennungstechnik führen zu deutlichen Verbesserungen im Schadstoffausstoß. Die Emissionen an Kohlendioxid etwa sinken um rund 28 Prozent. Das entspricht einer Einsparung von 200.000 Tonnen pro Jahr.
Nach Fertigstellung des "HKW Niehl II" und bei ausreichender Betriebssicherheit wird die alte Anlage zunächst stillgesetzt und später demontiert. Lediglich das komplette
Kühlsystem, der Heizöltank und die Reinigungsvorrichtungen für das Kondensat werden weiter genutzt.
"Ein Parallelbetrieb der alten und der neuen Anlage ist ausgeschlossen", so Wilfried Räpple. "Das geht zum einen technisch nicht; zum anderen ist es aber aus Gründen des Umweltschutzes nicht wünschenswert."
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