Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Druck der EU auf Freigabe der Stromdurchleitung: Netze zum Zugreifen

25.07.2008 – 20:33

Cottbus (ots)

Werden die Energiekonzerne Leitungen zu den
geplanten Offshore-Windparks legen und sich so selbst Konkurrenz 
besorgen? Nein. Werden Sie in Speicher- und Regeltechnik investieren,
damit die launig fließende Solar- und Windenergie optimal eingespeist
werden kann? Nein. Werden sie kommunale Stromerzeuger unterstützen? 
Nein. Die vier Oligopole leben von billig erzeugtem Atom- und 
Kohlestrom, den sie teuer verkaufen. Und davon, dass sie das Monopol 
über die Netze haben und für die Durchleitung noch einmal bei den 
Verbrauchern kassieren. Ohne nennenswert in diese Netze zu 
investieren. Die Stromerzeugung in Deutschland ist für sie wie die 
Lizenz zum Gelddrucken.
Wenn jetzt auf Druck der EU nach Eon auch Vattenfall bereit ist, sein
Leitungsnetz zu veräußern, dann liegt darin eine riesige Chance. Das 
ist der entscheidende Schlüssel für mehr Wettbewerb, für eine 
Diversifizierung der Stromherstellung, für erneuerbare Energien. Die 
Frage ist nur, wohin die Netze gehen, wenn die Stromriesen sie 
abstoßen, wer die Kontrolle bekommt.
Aber die Parteien der Großen Koalition haben überhaupt kein Konzept, 
wie sie mit dieser Chance umgehen sollen. Bei der Bahn wurde lange 
darüber diskutiert, über vergleichbare Fragen, um sich für eine 
Konstruktion zu entscheiden, bei der der Staat das Sagen und die 
Gestaltungshoheit behält. Bei den Stromnetzen ist eine ähnliche 
Antwort ebenso dringend, ehe sich der Markt wild ordnet und neue 
Oligopole entstehen.

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