Cottbus (ots)

Die neuen Länder werden noch auf Jahrzehnte ein
wirtschaftliches Sorgenkind bleiben. Das ist das ernüchternde Fazit
des Aufbau-Ost- Beauftragten Manfred Stolpe. Mit diesem Urteil
unterscheidet sich der Brandenburger wohltuend von den früheren
Schönfärbern in dieser Position. Bei der realistischen
Lagebeschreibung endet dann allerdings Stolpes Verdienst. Der jüngste
Bericht zum Stand der deutschen Einheit ist nämlich auch ein Dokument
der Hilflosigkeit. Neue Lösungsansätze sucht man vergeblich.
Stattdessen scheint der Minister in die Rolle der Opposition zu
schlüpfen, wenn er Steuererleichterungen für Investoren anmahnt und
die Regierungspläne zur Arbeitsmarktreform kritisiert. Dabei saß
Stolpe doch mit am Tisch, als die Hartz-Gesetze beschlossen wurden.
Fakt ist, Rot-Grün hat kein Konzept, wie der Osten auf die Beine
kommen könnte. Und Stolpe kann sich auch kaum darum kümmern. Mit der
leidigen Lkw-Maut hat er schließlich genug Ärger am Hals. Schwere
Zeiten für den Osten.

ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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