Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: zu: Susanne Osthoff wehrt sich

04.01.2006 – 19:25

Cottbus (ots)

Es ist schon äußerst merkwürdig, was sich da
momentan um Susanne Osthoff abspielt. Zur Erinnerung: Sie war Opfer
einer traumatischen, von Todesängsten geprägten Entführung. Und
keineswegs eine wie auch immer geartete Täterin. Aber selten erntete
jemand wohl so wenig Mitgefühl und Verständnis wie jetzt Osthoff.
Selbst schuld? Wenn der Maßstab ist, gegen die Gesetze der Medienwelt
zu verstoßen, dann Ja. Ansonsten Nein. Über die durchaus eigenwillige
Archäologin ist eine enttäuschte Öffentlichkeit hinweggerollt, ihre
Familiengeschichte taugte wunderbar für den Boulevard. Es ist ein
Bild einer vermeintlich wirren Frau gezeichnet worden, aufgrund eines
seltsamen Interviews. Nur, aus der Ferne konnte niemand ernsthaft
beurteilen, welche Tortur Osthoff eigentlich durchlitten hat. Und mal
ehrlich: Für die Folgen ihrer Geiselhaft interessierte sich doch kaum
jemand. Zurückhaltung wäre oberstes Gebot gewesen. Mag sein, dass
Osthoffs Sicht der Dinge nicht jede Ungereimtheit ausräumt, dass sie
auch Fehler begangen hat. Aber kann man ihr das übel nehmen? Jetzt
wehrt sie sich. Das ist ihr gutes Recht. Insbesondere, weil für das
schlechte Osthoff-Bild die Politik durchaus Mitverantwortung trägt.
Denn das Auswärtige Amt und die politischen Dampfplauderer waren zur
Stelle, als es darum ging, sie wegen ihrer angeblichen Rückkehr in
den Irak zu verstoßen. Vorschnell war das, wie sich herausgestellt
hat.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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