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Fahrerkrise in der Formel 1 - Ralf Schumacher und neun weitere Piloten vor dem Rauswurf

18.05.2004 – 10:44

Hamburg (ots)

Nach den fünf Siegen in den ersten fünf Rennen
der Saison 2004 von Weltmeister Michael Schumacher (Ferrari) steht
die Formel 1 vor der größten Fahrerkrise ihrer über 50-jährigen
Geschichte. Zehn der insgesamt 20 Piloten stehen - teils kurzfristig
- vor dem Rauswurf: Ralf Schumacher und Juan Pablo Montoya bei
BMW-Williams, David Coulthard bei McLaren-Mercedes, Jarno Trulli bei
Renault, Cristiano da Matta und Olivier Panis bei Toyota, Giorgio
Pantano und Nick Heidfeld bei Jordan, Christian Klien bei Jaguar und
Zsolt Baumgartner bei Minardi. Das berichtet AUTO BILD MOTORSPORT in
seiner neuesten Ausgabe (ab 19. Mai am Kiosk).
Bei BMW-Williams steht ein Fahrerwechsel bereits in den nächsten
Wochen bevor. Der Kanadier Jacques Villeneuve, Ende 2003 im Unfrieden
bei BAR-Honda ausgestiegen und seither ohne Formel-1-Cockpit, hat
längst mit dem deutsch-englischen Team verhandelt und wird Anfang
Juni erste Testrunden in einem der weiß-blauen Renner drehen.
Für Villeneuve müsste Ralf Schumacher sein Cockpit räumen. Der
jüngere Bruder des Rekord-Weltmeisters war in dieser Saison in bisher
jeder Qualifikation langsamer als sein Teamkollege Montoya. Wie AUTO
BILD MOTORSPORT von BMW-Williams erfuhr, hält man dort Ralf
Schumachers schweren Testunfall letzten September in Monza (Italien)
für die Ursache seines Leistungsabfalls. Ein
Williams-Verantwortlicher erklärte: "Seit dem Testcrash in Monza ist
Ralf nicht mehr der Alte. Er war 20 Sekunden bewusstlos." Schumi II
habe "bis heute", so der führende Williams-Mann, "Probleme".
Diese erstmals öffentlich gemachte Diagnose seines Arbeitgebers
kann nun den geplanten Wechsel Ralf Schumachers zu Toyota verhindern.
Bei den Japanern hätte er andererseits die Chance, nach einem
Rausschmiss bei BMW-Williams 2004 doch weiter Formel 1 zu fahren.
Denn dort steht vor allem der Brasilianer Cristiano da Matta mangels
Tempo und wegen Patzern auf der Kippe.
Doch auch Juan Pablo Montoya sitzt bei BMW-Williams trotz seiner
verbissenen Verfolgungsjagd auf Michael Schumacher nicht mehr fest im
Sattel. Der Kolumbianer, der 2005 zu McLaren-Mercedes wechselt, hat
seit Saisonbeginn im Team große Sympathien verspielt. Zweimal
verpatzte er einen Start, zweimal fiel er abseits der Piste aus der
Rolle. Und nun wird er am Wochenende am Rande des sechsten WM-Laufs
in Monte Carlo (Monaco) seiner Ehefrau Connie medienwirksam ein neues
Modell der Mercedes-Tochter Smart schenken. Ein Affront gegen BMW,
der dort alles andere als gut ankommen wird.
Redaktioneller Ansprechpartner: Leopold Wieland
Tel: + 49 (0) 30 3 47-2 21 15,  leopold.wieland@autobild.de

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