Verpackungsverordnung
Besorgniserregende Einbussen auf dem Mineralwassermarkt
Wiesbaden (ots)
Bundesweite Auslistungsaktionen des deutschen Lebensmittelhandels verursachen einen existenziellen Einbruch beim Absatz importierter Mineralwässer. Aktuelle Zahlen der beiden Marktführer Nestlé und Danone widerlegen zudem die Behauptung des Bundesumweltministeriums, es gebe "keine Anzeichen dafür, dass Importprodukte von der gegenwärtigen Pfandübergangsregelung benachteiligt würden". In einer gemeinsamen Erklärung haben die beiden Marktführer für importierte Mineralwässer, Nestlé und Danone, Zahlen vorgelegt, die das drastische Ausmaß der geltenden Übergangsregelung beim Zwangspfand am Beispiel importierter Mineralwässer dokumentieren. Demzufolge sind in allen Bereichen erhebliche, teilweise existenzielle Umsatzrückgänge zu verzeichnen. Danone, zum Beispiel, verzeichnet im Einwegsegment allein beim Absatz von Volvic einen Rückgang von 35% im Vergleich zum Vorjahr. Bei Nestlé Waters gingen die Zahlen gar um mehr als 44% zurück.
Auf Grund der nach wie vor bestehenden Rechtsunsicherheit beim Handel konnte der Verlust im Einwegbereich nur teilweise durch einen Zuwachs im Zweiwegbereich kompensiert werden: "Mit der jüngsten, aus unserer Sicht nachvollziehbaren, Kritik der EU an der Übergangsregelung des Zwangspfandes scheinen auch die allerletzten Hoffnungen des Handels auf baldige Rechtssicherheit zunichte gemacht", so Gustav A. Quast, Vorstandsvorsitzender der Nestlé Waters Deutschland AG. "Die Verzweiflung der Händler ist mit Händen zu greifen, die Glaubwürdigkeit des Bundesumweltministeriums erheblich erschüttert. Ein Rücknahmesystem ist ferner denn je. Mineralwässer in modernen, vom Verbraucher stark nachgefragten PET- Einwegflaschen drohen zum Bauernopfer einer grotesken Schlacht ums Pfand zu werden."
Gravierende Folgen
Sollten den massiven Auslistungsaktionen dieser Woche weitere folgen, stehe ein großer Teil des Marktes für importierte Mineralwässer, so die Vertreter von Nestlé und Danone übereinstimmend, definitiv vor dem Zusammenbruch.
"Die in dieser Woche bundesweit angelaufenen Auslistungsaktionen des deutschen Lebensmittelhandels haben zu einem Umsatzeinbruch geführt, der für ein Unternehmen wie Danone Waters Deutschland gravierende wirtschaftliche Folgen nach sich zieht", so Geschäftsführer Dr. Nicoló Polla. "Das ist umso schwerwiegender, als auch die derzeit diskutierten Insellösungen und Rücknahmesysteme keine akzeptable Lösung darstellen und somit ab dem 1. Oktober die komplette Auslistung von importiertem Mineralwasser in PET-Einwegflaschen droht."
Kritik an Bundesumweltministerium
Massive Kritik übten die beiden Unternehmenssprecher am Bundesumweltministerium (BMU). Ungeachtet der dem Ministerium vorliegenden Zahlen sowie der zahlreichen Gespräche, die man in einer stets sachlichen und konstruktiven Atmosphäre geführt habe, gehe Umweltminister Trittin jetzt mit geschönten Zahlen und einem beispiellosen Zynismus an die Öffentlichkeit.
"Der vom Bundesumweltministerium mehrfach öffentlich behauptete Absatzzuwachs von 15% ist unwahr. Bei importierten Mineralwässern ist im Gegenteil ein Absatzrückgang bei Einweg von bis zu 44% gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen - und das ist dem BMU bekannt", so die beiden Unternehmenschefs.
Die Bundesregierung müsse sich angesichts der drastischen Zuspitzung der Situation entscheiden, ob sie tatsächlich sehenden Auges eine ganze Branche dem Zwangspfand opfern wolle: "Denn auch für Mineralwässer im Zweiwegsystem gibt es, trotz positiver Signale seitens des BMU, nach wie vor keine Rechtssicherheit für den gesamten deutschen Handel."
Dabei übersehe die Bundesregierung offenbar den legitimen Rechtsschutz der Importeure: Die EU Kommission habe schon im Jahre 2001 entschieden, dass die Mehrwegquote und das Zwangspfand ein ungerechtfertigtes Handelshemmnis für importierte Mineralwässer darstelle.
Seit Dezember 2001 ist diesbezüglich ein Verfahren vor dem EuGH anhängig. Die Bundesregierung aber handele, ohne das EuGH Urteil abzuwarten.
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