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WAZ: IG Metall knüpft mögliche Staatshilfen für Opel an Bedingungen

06.11.2009 – 00:00

Essen (ots)

Die IG Metall verlangt vor möglichen deutschen
Staatshilfen für den angeschlagenen Autobauer Opel klare Zusagen des 
US-Mutterkonzerns General Motors (GM). "Staatliche Hilfen müssen an 
den Erhalt der Standorte, den Verzicht auf betriebsbedingte 
Kündigungen und eine klare Perspektive für die Werke gekoppelt 
werden", sagte IG Metall-Vizechef Detlef Wetzel der Essener 
WAZ-Gruppe (Freitagausgabe). "Eine Sanierung durch GM kann nicht 
gegen den Willen der Belegschaften und der IG Metall stattfinden", 
fügte Wetzel hinzu. Auch der Bochumer SPD-Bundestagsabgeordnete Axel 
Schäfer, Chef der NRW-Landesgruppe im Parlament, verlangte: "Es darf 
keine Bürgschaft oder Staatshilfe ohne Standortsicherung geben."
  Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität 
Duisburg-Essen zeigte sich skeptisch, was die Zukunft von Opel im 
GM-Konzern angeht. "So weiterzumachen wie bisher, bedeutet für Opel 
ein Sterben auf Raten", sagte Dudenhöffer der WAZ. Ohne Staatshilfe 
werde GM "knallhart Werke schließen". Doch auch mögliche deutsche 
Steuergelder seien bei GM "schlecht angelegt", sagte Dudenhöffer.
 Experten warnen bei einer ungewissen Zukunft von Opel vor negativen 
Auswirkungen für deutsche Automobilzulieferer. "Es hängen einige 
tausend Arbeitsplätze auch bei Zulieferern am Opel-Standort Bochum. 
Auch um diese Jobs geht es", sagte Lothar Schneider vom Auto-Cluster 
NRW, einer Initiative der Landesregierung. Schneider warnte vor 
weiteren Insolvenzen bei Zulieferbetrieben.

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