Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Affären
CDU
Rheinland-Pfalz

23.12.2010 – 22:00

Osnabrück (ots)

Von Filz und alten Hüten

Vielleicht ist es ein Wink des Himmels, dass der rheinland-pfälzische CDU-Shootingstar Julia Klöckner gelernte Theologin ist. Immerhin gilt diese Berufsgruppe immer noch als der Wahrheit verbunden - zumindest mehr, als es der sündenfällige Laie gemeinhin ist. Nützen wird Klöckner ein unschuldiges Image derzeit zweifellos.

Erst vor ein paar Wochen hatte sie betont, mit den Intrigen ihrer Parteifreunde reinen Tisch gemacht zu haben. Frisch gehe es voran, man schaue nach vorn. Und jetzt dies. Wer von der Spendenaffäre beim Landtagswahlkampf 2006 welche Details wusste, ist längst nicht klar - die empfindliche Strafe ist womöglich nur der jüngste Nackenschlag, für den Klöckner den Kopf hinhalten muss.

Dabei hatte sich die 38-Jährige schon als Frau für den Neuanfang im Land der Rüben und Reben empfohlen. Nach zwanzig Jahren in der Opposition sollte der einst so stolzen Landes-CDU wieder aufs Pferd geholfen werden. Klöckner schien wie geschaffen dafür: Sie hatte das Glück, in der Bundes-CDU groß geworden zu sein; erst seit rund einem Jahr ist sie Staatssekretärin im Agrarministerium. Mit Filz hatte sie also nichts am Hut.

Die alten Kamellen holen sie nun aber wieder ein, und Klöckner muss sich fragen lassen, ob sie bei der Sache mit dem reinen Tisch wirklich die Wahrheit gesagt hat. Im März wird in Rheinland-Pfalz gewählt. Bis dahin sollte die CDU-Spitzenkandidatin das Gewirr entflochten haben.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabr�cker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Orte in dieser Meldung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 23.12.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Opernhäuser

    Osnabrück (ots) - Spiel auf Sicherheit Die Opernhäuser spielen Klassiker zu Weihnachten - ja, was sonst? Auch den Rest des Jahres bleibt das Nischenrepertoire in den Nischen, fröstelt das zeitgenössische Repertoire im Schatten Mozarts, Wagners, Verdis. Die Intendanten und kaufmännischen Direktoren setzen halt auf Bewährtes. Zur Sicherheit. Wer will es ihnen auch verdenken? Hinter den Chefs der Opernhäuser stehen die Kultursenatoren und -dezernenten und hinter denen ...

  • 23.12.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Geburten

    Osnabrück (ots) - Fatale Tendenz In Niedersachsen hat es im letzten Jahr 8147 Geburten weniger gegeben als 2004, ein Rückgang um satte 11,6 Prozent. Das ist eine alarmierende Entwicklung, die ohne Zweifel weitreichende Folgen haben wird. Probleme, die ohnehin schon gravierend sind, dürften sich weiter verschärfen. Das beginnt beim Mangel an Schülern und Kitabesuchern und reicht über fehlende Lehrlinge und Fachkräfte bis zu verstärkten Verwerfungen bei der ...

  • 23.12.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Einzelhandel

    Osnabrück (ots) - Süßer die Kassen lange nicht klingelten Schenken macht Spaß. Egal, ob man seine Eltern, Kinder oder Freunde bedenkt. Oder einfach mal sich selbst. In den vergangenen beiden Jahren allerdings vermieste die Wirtschaftskrise den Konsumenten die festlichen Tage. Und das gar nicht einmal, weil den Bürgern weniger Geld zur Verfügung stand. Sondern weil die Menschen Furcht vor einer lang anhaltenden Rezession mit wachsender Arbeitslosigkeit hatten. Die ...