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Westfalenpost: Eine Aufgabe für alle Bürger Von Torsten Berninghaus

27.01.2013 – 21:10

Hagen (ots)

Meine erste Begegnung in Sachen Zuwanderung liegt 40 Jahre zurück. Damals, in der zweiten Klasse der Grundschule, kam Filippo zu uns. Filippo stammte aus Sizilien. Seine Eltern waren Gastarbeiter. Und Filippo sprach nicht ein Wort Deutsch. Trotzdem haftete ihm weniger das Fremde als vielmehr das Interessante an. Filippo lernte schnell und er war schon nach wenigen Wochen einer von uns.

Ob Filippos Eltern das damals ähnlich empfunden haben? Möglicherweise haben sie die Vorbehalte Zuwanderern gegenüber hautnah erlebt, obwohl Gastarbeiter seinerzeit aktiv angeworben wurden. Seither hat sich viel verändert. Die Integrationspolitik wurde neu geordnet, Deutschland hat das Staatsangehörigkeitsrecht verändert und 2007 die Integration als Aufgabe von nationaler Bedeutung qualifiziert. Wir denken globaler, trotzdem bleiben Migranten vielfach noch unter sich.

Doch vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und dem damit verbundenen Wettlauf um qualifiziertes Personal wird sich die Gesellschaft weiter verändern. Das ist keine Aufgabe des Staates, sondern eine aller Bürger. Übrigens auch eine Aufgabe der Migranten, die sich selbstverständlich zu unserer freiheitlich-demokratische Grundordnung bekennen müssen.

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