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NRZ: Linkspartei-Chef Lafontaine baut "keine Feindschaft zur SPD auf"

07.03.2008 – 10:58

Essen (ots)

Berlin. Linkspartei-Chef Oskar Lafontaine baut nach
eigenen Worten "keine Feindschaft zur SPD auf". Er empfinde auch 
keine "Schadenfreude", sagte er der in Essen erscheinenden Neuen 
Ruhr/Rhein Zeitung (Samstag). "Wenn Kurt Beck Gesprächsbedarf hat, 
wird er sich melden", sagte Lafontaine. Bisher herrsche "Funkstille".
Die SPD befinde sich in einem "Klärungsprozess". Beck habe mit der 
Öffnung zur Linken einen "Fehler korrigiert". Seine Strategie, die 
Linke im Osten zu akzeptieren, aber im Westen zu schneiden, sei 
fehlgeschlagen. Er beobachte mit Interesse, dass die Chefin der 
NRW-SPD Hannelore Kraft sich nicht festlege, sondern erst nach einer 
Wahl über Koalitionen reden wolle. "Das ist die richtige 
Herangehensweise", sagte er.
Den Forderungen seines Co-Vorsitzenden Lothar Bisky nach einer 
Aufarbeitung der DDR-Geschichte steht er skeptisch gegenüber. Die PDS
habe das seit 1989 intensiv betrieben. "Im übrigen haben 
Gewerkschafter und frühere SPD-Mitglieder keinen Anlass, sich in 
besonderer Weise mit dem Stalinismus auseinanderzusetzen", sagte 
Lafontaine. Er versicherte aber, für den Bundestag und die Landtage 
werde die Linke keine DKP-Mitglieder mehr aufstellen. Auf die Liste 
kämen nur eigene Mitglieder oder Parteilose. Für Lafontaine ist die 
Debatte über DKP-Mitglieder eine "Diskussion der Vergangenheit". Die 
SPD habe mit Herbert Wehner und Ernst Reuter Politiker gehabt, die 
bei der kommunistischen Partei gewesen seien. Auch einige 
Spitzen-Grüne kämen aus dem kommunistischen Bund, erinnerte 
Lafontaine und fügte hinzu: "Wir haben eine ehemalige 
FDJ-Funktionärin als Kanzlerin."

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