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Franca Lehfeldt warnt vor Männerunterdrückung

Hamburg (ots)

Franca Lehfeldt, die Frau von FDP-Chef Christian Lindner, warnt im stern-Interview davor, durch die Frauenförderung Männer zu benachteiligen. Die Moderatorin und Reporterin von Welt TV sagte dem Magazin, in "auf Diversity geeichten Unternehmen ist doch der männliche Nachwuchs die ärmste Socke". Jüngere Männer müssten maximal besser sein als gleichaltrige Frauen, wenn sie befördert werden wollten. Lehfeldt bekannte sich zu den Errungenschaften der Frauenbewegung der 70er-Jahre wie dem Recht auf Abtreibung, kritisierte aber scharf den "Zeitgeist-Feminismus". Dies sei "eine Strömung, die ein Feindbild braucht: nämlich die alten, weißen Männer." Sie lehne es aber ab, Gruppen gegeneinander auszuspielen. Lehfeldt, die gerade gemeinsam mit Nena Brockhaus ein Interviewbuch mit älteren Männern vorgelegt hat, warb dafür, nicht auf Quotenregelungen zu setzen, sondern auf das Leistungsprinzip. Zudem sollten möglichst gleiche Startchancen geschaffen werden. "Wer die Gesellschaft durchlässig machen will, kümmert sich mehr um die Fünfjährigen als um die Fünfzigjährigen", sagte sie in dem Streitgespräch mit der Buchautorin und RTL-Managerin Mirijam Trunk.

Lehfeldt sprach sich dafür aus, junge Mütter nicht gegen ihren Willen in berufliche Karrieren zu drängen: "Wir müssen auch akzeptieren, wenn eine Frau sagt, ich möchte Zeit mit den Kindern haben und daher Teilzeit arbeiten, weshalb ich mich eher als Nummer zwei im Job sehe." Die 33-Jährige, die bislang keine Kinder hat, machte deutlich, dass sie durchaus Unterschiede in den Beziehungen von Männern und Frauen zu ihren Kindern sieht. "Meine Mutter ist damals mit mir zu Hause geblieben", sagte sie. "Vielleicht steckt das doch in den Genen, zumindest in der frühen Kindheit. Jedenfalls ist das eine ganz individuelle Entscheidung."

Trunk hielt ihr entgegen, sie bediene "ein einfaches Narrativ: Männer leisten, Frauen halten ihnen den Rücken frei und erledigen die Arbeit, für die es keine Kohle und keine Sichtbarkeit gibt". Trunk beklagte, dass soziale Herkunft, Geschlecht und Rasse mitentscheidend dafür seien, wer welche Aufstiegschancen habe. Es gehe eben nicht nur um individuelle Leistung, sondern um Strukturen, die geändert werden müssten.

Pressekontakt:

Sabine Grüngreiff
Gruner + Jahr GmbH
Leiterin Markenkommunikation
Telefon: 040 / 37 03 - 2468
E-Mail: gruengreiff.sabine@guj.de
Internet: www.stern.de

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