Japan macht wieder Jagd auf Wale im Schutzgebiet
Greenpeace-Protest im japanischen Viertel in Düsseldorf
Düsseldorf (ots)
Mit Motorsäge und Winkelschleifer protestiert Greenpeace heute gegen die Waljagd der Japaner im Schutzgebiet am Südpol. In diesen Tagen läuft die japanische Fangflotte in Richtung Antarktis aus, um 400 Minkewale mit sprengstoffbestückten Harpunen zu töten. Vor dem japanischen Generalkonsulat im japanischen Viertel in Düsseldorf zerlegen Greenpeace-Aktivisten eine Harpune mit einem Winkelschleifer. Zwei Bildhauer aus Flensburg schnitzen mit Motorsägen aus einem drei Meter langen Eichenstamm einen Minkewal. Die Skulptur von Bernd Hansen und Joao Malheiro soll als Symbol des Protestes vor dem Gebäude bleiben.
"Die Harpune steht für die akute Bedrohung der Wale durch den Menschen. Japan missachtet mit der Jagd am Südpol alle Schutzabkommen und das weltweite Fangverbot von 1986. So kann das nicht weitergehen", sagt Jörg Feddern, Greenpeace-Meeresexperte. "Japan kann nur durch internationalen Druck zum Ende der Jagd bewegt werden. Und da in Düsseldorf Tausende von Japaner leben, ist dies ein guter Ort für die Proteste." In den nächsten Wochen werden 20 Greenpeace-Gruppen mit Videoprojektionen über die illegale Jagd der japanischen Fangflotte informieren.
Der japanische Walfang ist durch nichts zu rechtfertigen. Japan begründet seinen Walfang mit angeblich wissenschaftlicher Forschung. Das Fleisch der getöteten Tiere landet allerdings auf den Tellern japanischer Restaurants und erzielt Spitzenpreise. Die internationale Walfangkommission (IWC) verurteilte dieses Vorgehen Japans zuletzt im Juli diesen Jahres. Die Regierung in Tokio wurde aufgefordert, das Töten der Meeressäuger umgehend einzustellen und keine Fanggenehmigung zu erteilen. Einstimmige Begründung der IWC-Wissenschaftler: die von Japan gelieferten Forschungsdaten werden nicht gebraucht.
Dazu kommt, dass die japanischen Walfänger das Walschutzgebiet im Südpolarmeer ignorieren, das 1994 von der IWC eingerichtet wurde. Dort sollten die Wale ein Refugium erhalten, um sich von der jahrhundertelangen Bejagung zu erholen. Auch durch Klimawandel, Meeresverschmutzung und durch Überfischung ist die Erholung der Wal-Bestände gefährdet.
Die japanische Walfangflotte besteht aus dem Fabrikschiff Nishin Maru, drei Harpunenbooten und einem Suchschiff, die noch im November aus ihrem Heimathafen Shimonoseki an der Südwestküste Japans auslaufen werden. Die Jagd wird voraussichtlich bis zum Frühjahr 2001 andauern.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Jörg Feddern unter der Tel. 0171-8781191
oder Theda Fresemann, Greenpeace-Meeresbereich, unter 0171-8780831.
Die beiden Bildhauer Bernd Hansen und Joao Malheiro sind ebenfalls über diese Nummern zu erreichen. Internet: www.greenpeace.de
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