Greenpeace e.V.

Gen-Pollen in kanadischem Honig: Handelskette "Famila" verbannt Honig aus dem Regal

10.07.2002 – 13:19

Hamburg (ots)

Das Handelsunternehmen Bremke und Hoerster
("famila-Warenhäuser sowie Combi- und Friz Verbrauchermärkte) nimmt
den mit Gen-Pollen belasteten "Canadischen Raps-Klee-Honig" von
Biophar aus den Regalen. Das Unternehmen reagiert damit auf
Honig-Analyseergebnisse, die Greenpeace vergangene Woche
veröffentlicht hatte. Danach sind sowohl der Rapshonig von Biophar
als auch "Clover Crest Kanadischer Kleehonig" der Firma Breitsamer
mit gentechnisch veränderten Pollen verunreinigt, die in Europa nicht
zugelassen sind. Beide Honige enthalten Bestandteile von gentechnisch
veränderten Rapssorten, die gegen Pflanzenvernichtungsmittel
widerstandsfähig gemacht wurden.
"Famila-Supermärkte gehen mit gutem Beispiel voran. Große
Handelsketten wie Tengelmann, Spar, Metro, Rewe oder Edeka sollten
diesem Beispiel unbedingt folgen", sagt Imke Ide, Gentechnik-Expertin
von Greenpeace. Die genannten Handelsketten verkaufen den weder
zugelassenen noch gekennzeichneten Gen-Honig weiter. Greenpeace hatte
anlässlich der Gentechnik-Funde am vergangenen Dienstag die zehn
größten deutschen Handelketten schriftlich aufgefordert, die beiden
kanadischen Honigsorten nicht mehr zu verkaufen.
Dass der Gen-Honig nicht gekennzeichnet werden muss, beruht auf
einer absurden Gesetzeslücke", sagt Imke Ide. Das bis 2001 für die
Kennzeichnung von Lebensmitteln zuständige
Bundesgesundheitsministerium betrachtete den Honig nicht als
Lebensmittel, sondern als Futtermittel. Begründung: Der Pollen und
der Nektar würden von den Bienen gefressen. Nach den
Kennzeichnungs-Vorschriften der EU müssen nur Lebensmittel, nicht
aber Futtermittel gekennzeichnet werden. Das mittlerweile zuständige
Verbraucherschutzministerium reagiert bisher nur zögerlich: Man müsse
sich in Brüssel dafür einsetzen, dass die Rechtslage geklärt werde,
hieß es.
Im Gegensatz zu Europa ist es in Kanada erlaubt, Gen-Raps
großflächig für kommerzielle Zwecke anzubauen. Kanadische Imker
können schon nicht mehr garantieren, dass ihr Rapshonig
gentechnik-frei ist. Denn Bienen können nicht zwischen normalem Raps
und Gen-Raps unterscheiden. "Verbraucher können nur effektiv vor
Gen-Honig geschützt werden, indem Gen-Raps erst gar nicht in freier
Natur angepflanzt wird", sagt Imke Ide. Greenpeace fordert deshalb,
die Freisetzung von gentechnisch veränderten Pflanzen zu verbieten.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Imke Ide,
Gentechnik-Expertin, Tel. 040-30618-389, oder an Pressesprecherin
Carmen Ulmen, Tel. 040-30618-344 oder an den Pressesprecher von
Bremke und Hoerster, Frank Düser, Tel: 02932-954637. Fotos von den
beiden verunreinigten Rapshonigen aus Kanada erhalten Sie unter: Tel.
040-30618-376. Internet: www.greenpeace.de/gentechnik

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