Greenpeace e.V.

Greenpeace: Immer mehr giftige Pestizide in Trauben

21.09.2004 – 09:56

Hamburg (ots)

Das Greenpeace-EinkaufsNetz hat wie im Vorjahr
Tafeltrauben untersuchen lassen, die aus dem Angebot der sieben
größten deutschen Supermarktketten Aldi, Edeka, Metro, Lidl, Rewe,
Spar und Tengelmann stammen. Nur eine der 23 Traubenproben aus
konventionellem Anbau war frei von Spritzmittelresten. In 35 Prozent
der Proben wurden die gesetzlichen Grenzwerte für Pestizide sogar
erreicht oder - bis zum 14fachen - überschritten. Die Untersuchungen
der Verbraucherorganisation von Greenpeace weisen damit eine massive
Verschlechterung nach. Im Vorjahr lag die Überschreitungsquote bei
Traubentests noch bei 25 Prozent. Darüber hinaus fanden sich in den
meisten Trauben gesundheitlich besonders bedenkliche Giftcocktails
mit bis zu acht Pestiziden gleichzeitig. Gut schnitten dagegen
Biotrauben ab, in denen keinerlei Pestizide nachgewiesen wurden.
Greenpeace hat Anzeige gegen Aldi, Metro und Tengelmann wegen des
wiederholten Verstoßes gegen das Lebensmittelgesetz erstattet.
"Trauben gehören heute zu den am stärksten mit giftigen Pestiziden
belasteten Früchten", sagt Manfred Krautter, Chemie-Experte von
Greenpeace. "Obwohl inzwischen der Verkauf von einem Drittel der
Trauben aus den Mittelmeerländern gesetzwidrig ist, wird von den
Handelsketten und der Lebensmittelüberwachung nichts dagegen
unternommen. Dies ist ein Lebensmittelskandal, der die Gesundheit
gerade von Kindern gefährdet!"
Schon im Juli 2004 hatte Greenpeace das
Bundesverbraucherschutzministerium aufgefordert, gegen die zunehmende
Pestizidbelastung bei Obst und Gemüse einzuschreiten und Maßnahmen zu
benennen. Doch bisher blieb das Künast-Ministerium jede Antwort
schuldig. Ebenfalls im Juli hatte Greenpeace bei Paprika einen
deutlichen Anstieg der Grenzwertübersteigungen gegenüber dem Vorjahr
festgestellt. Auch die EU-Kommission bestätigt, dass sich der Anteil
der Pestizid-Grenzwertüberschreitungen in pflanzlichen Lebensmitteln
von 3,0 Prozent im Jahr 1996 auf 5,5 Prozent im Jahr 2002 fast
verdoppelt hat.
Bei dem aktuellen Test hatten Greenpeace-Mitarbeiter Ende August
2004 Tafeltrauben in Supermärkten in Frankfurt, Hamburg, Köln und
Leipzig gekauft und von einem Speziallabor nach zwei Testverfahren
untersuchen lassen, durch die über 350 verschiedene
Pestizidrückstände nachgewiesen werden können. Viele der in den
Trauben gefundenen Pestizide sind gesundheitsschädlich. Sie können
das Hormonsystem schädigen, die Fortpflanzung beeinträchtigen und
Krebs auslösen.
"Noch immer verkauft der Lebensmittelhandel täglich millionenfach
Obst und Gemüse mit zu hohen Pestizidbelastungen. Frau Künast und die
Behörden müssen endlich handeln. Unsere Empfehlung für die
Verbraucher ist klar: Bio-Lebensmittel sind in der Regel frei von
Pestizidrückständen und gerade auch für Kinder die beste Wahl",
erklärt Krautter. Die Testergebnisse erscheinen im neuen Rundbrief
des Greenpeace-EinkaufsNetzes. Es gibt sie auch kostenlos per Telefon
unter 040-306180 oder direkt im Internet unter www.greenpeace.
de/einkaufsnetz.
Achtung Redaktionen:
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Manfred Krautter
mobil unter Tel. 0171-8780 810
oder Pressesprecherin
Cornelia Deppe-Burghardt,
Tel. 040-30618 344.
Internet-Info: www.greenpeace.de/einkaufsnetz
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
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Internet: www.greenpeace.de

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