Mainz (ots)

Der Dokumentarfilmer Bert Schmidt beschreibt anhand
einer außergewöhnlichen Artistenfamilie und ihrer einzelnen
Schicksale einen Beruf, der im Lauf der vergangenen Jahrzehnte aus
dem Rampenlicht des Entertainments verschwunden ist: den Beruf des
Jongleurs. Sein Film macht deutlich, was oft übersehen wird: Hingabe
und hartes Training stehen hinter der Kunst des Jonglierens, um dem
Publikum während einiger magischer Momente den Eindruck von
Schwerelosigkeit zu suggerieren.

Ernest Montego zählt in seinem Fach zur internationalen
Weltspitze, doch im heutigen Showbusiness gehört er eher einer
aussterbenden Spezies an. Ernest, der mit bürgerlichem Namen Ernst
Kuhn heißt und 1936 in Aschaffenburg geboren wurde, wirbelt als
Jongleur seit über 50 Jahren wie kaum ein anderer Bälle, Reifen oder
Keulen durch die Luft. Als Sisyphos unter den Artisten, denn seine
Kunst ist von großer Ausdauer, Lust am ständigen Training und dem
Nicht-aufhören- können geprägt. Als Zwölfjähriger hatte er in einem
Kino das Jongleur-Duo Francis und Lottie Brunn in dem Ufa-Film
"Tonelli" gesehen und sich für diese Karriere entschieden. Was er
damals nicht wusste: Inspiriert wurde er von seinen eigenen
Halbgeschwistern, die ebenfalls als Jongleure international berühmt
wurden und durch den größten Zirkus der Welt "Ringling Brothers
Barnum & Bailey" den Sprung in die USA schafften. Erst ein
Vierteljahrhundert nach dem damaligen Kinoerlebnis lernte Ernest
Montego, nun selbst ein Meister des Jonglierens, seine
Halbgeschwister in Las Vegas kennen.

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Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat
Claudia Hustedt (06131 - 706485)
Mainz, 26. November 2003

ots-Originaltext: 3sat

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