3sat
nano: Rain Man durch Spiegelbild geheilt?
3sat-Zukunftsmagazin mit Schwerpunkt Neue Therapie für Autisten?
Donnerstag, 28. April 2005, 18.30 Uhr, 3sat
Mainz (ots)
Autisten wie Raymond Babbitt (Dustin Hoffman) in Barry Levinsons berühmten Film Rain Man erleben unsere Welt sehr wahrscheinlich als bedrohliches Chaos. Sie sind kontaktscheu und scheinen wie von einer Mauer umgeben, die eine Kommunikation nach außen fast unmöglich macht. Die Ursachen für diese Entwicklungsstörung liegen im Dunkeln und deshalb auch eine Erfolg versprechende Behandlung.
Amerikanische Forscher haben jetzt jedoch, wie das 3sat- Zukunftsmagazin nano berichtet, eine neue Theorie entwickelt, wie man sich die Vorgänge im Gehirn bei Autisten möglicherweise erklären kann: Sie vermuten eine Störung bei bestimmten Hirnzellen, den so genannten Spiegelneuronen, die man vielleicht besser Nachahmerzellen nennen könnte: Spiegelneuronen werden aktiv, wenn ein Mensch etwas tut, wenn er etwa die Hand hebt. Aber auch wenn dieser Mensch nur sieht, dass jemand anders die Hand hebt, sind einige dieser Zellen aktiv. So wird der Mensch in die Lage versetzt, dass er das Ziel einer Handlung bereits erkennt, bevor diese ausgeführt ist. Und dass bestimmte Bewegungsabläufe ausgeführt werden können, obwohl sie vorher nur beobachtet wurden die jeweiligen Spiegelneuronen haben beim Zusehen bereits ein Aktivitätsmuster geschaffen. Bei Autisten funktionierten diese Neuronen nicht richtig, glauben die amerikanischen Forscher: Sie scheinen nur bei Handlungen zu feuern, die der Autist selbst ausführt. Die Theorie zu den Spiegelneuronen führt vielleicht zu neuen Therapien: Denn dann könnte Autisten schon helfen, wenn sie sich selbst im Spiegel beobachten.
Es moderiert Stefan Schulze-Hausmann.
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Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat Peter Bernhard (06131 706261) Mainz, 19. April 2005
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