Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA
Asklepios Umfrage: "Überdosis Bürokratie" bremst Klinikärzte aus
Hamburg (ots)
- Medizinfremde Pflichtaufgaben rauben Ärzten Zeit für Patienten - Klinikärzte privater Trägerschaft empfinden ihr Arbeitsumfeld doppelt so häufig als attraktiv als ihre Kollegen in öffentlicher Trägerschaft - Acht von zehn Klinikärzten fordern Entlastung bei bürokratischen Tätigkeiten - Familienfreundlichkeit und Fortbildung machen Kliniken zu guten Arbeitgebern
Ein typischer Arzt in einem durchschnittlichen deutschen Krankenhaus geht motiviert zur Arbeit, weil er gern mit Menschen arbeitet und sich freut, seinen Patienten tagtäglich bestmöglich helfen zu können. Das ist nicht immer einfach, denn er verzweifelt am Papierkram. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts DocCheck, für die je 100 Klinik- und niedergelassene Ärzte befragt wurden: Acht von zehn Krankenhausärzten geben an, dass sie der Spaß an der Tätigkeit mit Menschen und die bestmögliche Hilfe für ihre Patienten motiviert, jeden Tag für sie da zu sein. Aber genau so viele Mediziner wünschen sich nichts mehr, als von bürokratischen Aufgaben entlastet zu werden. DocCheck hat in der Umfrage im Auftrag der Asklepios Kliniken untersucht, welche Herausforderungen Ärzte in ihrem Arbeitsalltag besonders belasten und wie ihrer Einschätzung nach das Gesundheitssystem in Deutschland besser funktionieren könnte.
Zu wenig Zeit für Patienten durch medizinfremde Tätigkeiten
Die Belastung durch überbordende Bürokratie beeinträchtigt Krankenhausärzte nicht nur in ihrer eigenen Klinik, sondern belastet das gesamte Gesundheitssystem. 77 Prozent von ihnen würden sich "auf jeden Fall" weniger Bürokratie und Dokumentation wünschen. Das einzige, was den Klinik-Medizinern für das deutsche Gesundheitssystem im Ganzen noch wichtiger wäre, ist mit 80 Prozent eine bessere Entlohnung von medizinischem und Pflegepersonal.
"Nach der Alltagserfahrung der Mediziner ist das Grundübel im deutschen Gesundheitssystem die Fehlbelastung der Ärzte durch eine Vielzahl medizinfremder Tätigkeiten, hervorgerufen vor allem durch den vorgeschriebenen Dokumentationsaufwand" so Prof. Dr. Christoph U. Herborn, Medizinischer Direktor bei Asklepios. "Sie sehen darin eine massive Belastung, da ihnen diese Zeit für die Patienten fehlt."
Niedergelassene Ärzte stöhnen über Druck der Kostenträger
Die niedergelassenen Ärzte sehen die Problemlage ähnlich wie ihre Kollegen in den Kliniken, sogar noch etwas stärker: 84 Prozent der Praxisärzte sind überzeugt, dass das Gesundheitssystem an der Bürokratie krankt. Dass mehr Geld für medizinisches Personal und für Pflegekräfte gut wäre, meinen 83 Prozent der niedergelassenen Ärzte. An dritter Stelle der Wünsche der Praxisärzte für eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung steht eine Reduzierung des Drucks durch die Kostenträger, also vor allem der Krankenkassen, den zwei Drittel "auf jeden Fall" für notwendig halten.
Klinikärzte suchen gute Arbeitsbedingungen und Fortbildungsmöglichkeiten
Bei der Wahl des Arbeitsplatzes stehen für die Klinikärzte mit 97 Prozent die Arbeitsbedingungen im Vordergrund, wie zum Beispiel die Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben. 91 Prozent erwarten von einem Krankenhaus als Arbeitgeber gute Möglichkeiten zur fachlichen Weiterbildung. Nachrangig ist für die Mediziner der Träger oder wie ärztliche Institutionen und Standesvertreter die Klinik einschätzen, und die Möglichkeit klinisch zu Forschen. Solche Aspekte spielen nicht einmal für jeden vierten Arzt bei der Wahl eines Krankenhauses als Arbeitgeber eine entscheidende Rolle.
Obwohl sie den Träger bei der Wahl des Arbeitsplatzes für sich selbst als nachranging einstufen, empfinden Klinikärzte aus privat betriebenen Krankenhäusern ihr Arbeitsumfeld verglichen mit den Kollegen in öffentlicher Trägerschaft doppelt so häufig als attraktiv für Nachwuchsärzte: 36 Prozent der befragten Ärzte aus Kliniken mit privater Trägerschaft meinen, junge Mediziner finden als Angestellte in Krankenhäusern das attraktivste Arbeitsumfeld. Unter den befragten Ärzten aus Kliniken in öffentlicher Hand sehen dies lediglich 18 Prozent so. Unter Ärzten aus konfessionellen Krankenhäusern liegt diese Quote bei 32 Prozent.
Zur Studie
Für die Studie "Qualität der Ärzte" hat das Marktforschungsinstitut DocCheck im Auftrag der Asklepios Kliniken bundesweit 100 niedergelassene Ärzte aller Fachrichtungen und 100 in einer Klinik angestellte Ärzte aller Fachrichtungen der Humanmedizin (ohne Zahnmedizin) im August und September 2016 online befragt. Auf Anfrage erhalten Sie Infografiken mit den detaillierten Umfrageergebnissen.
Über Asklepios
Asklepios zählt zu den führenden privaten Betreibern von Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen in Deutschland. Die Klinikgruppe mit Sitz in Hamburg verfolgt eine verantwortungsvolle, auf hohe Sicherheit und Qualität ausgerichtete nachhaltige Strategie. Auf dieser Basis hat sich Asklepios seit der Gründung durch den Alleingesellschafter Dr. Bernard große Broermann vor mehr als 30 Jahren dynamisch entwickelt. Aktuell verfügt die Klinik-Gruppe über rund 150 Gesundheitseinrichtungen in 14 Bundesländern zwischen der Nordseeinsel Sylt und Lindau am Bodensee und beschäftigt bundesweit mehr als 45.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2015 wurden rund 2,3 Mio. Patienten in den Einrichtungen der Asklepios Gruppe behandelt. Asklepios betreibt zwölf eigene Bildungszentren, in denen pro Jahr mehr als 2.200 junge Menschen in den Gesundheitsberufen ausgebildet werden.
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