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Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Die Ära Kannegiesser Ein Großer tritt ab STEFAN SCHELP

13.09.2012 – 19:50

Bielefeld (ots)

Wenn ein Mann nach zwölf kräftezehrenden Jahren aus seinem Amt scheidet, wirft ihm niemand Dreck hinterher. Das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Dass Martin Kannegiesser aber sogar von seinem Dauergegenspieler, dem IG-Metall-Chef Berthold Huber, nicht nur Anerkennung, sondern dickes Lob bekommt, lässt aufhorchen. Er schätze Kannegiesser als "Tarifpartner, Unternehmer und Mensch", sagt Huber - ein interessanter Dreiklang. Der Betriebsratschef in Kannegiessers Unternehmen in Vlotho sagt es einfacher: "Wir sind froh über jeden Tag, den er hier ist." Kannegiesser hat Großes geleistet als Präsident der Arbeitgebervereinigung Gesamtmetall. Er hat mitgewirkt am Entgelt-Rahmenabkommen, das den Unterschied zwischen Angestellten und Arbeitern aufgehoben hat. Er hat im Pforzheimer Abkommen Öffnungsklauseln für Unternehmen durchgesetzt, die in Notlagen geraten sind. Noch wichtiger: Als die Krise am bedrohlichsten war, hat er mit der Gewerkschaft an einem Strang gezogen, mit dem gemeinsamen Ziel, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. Das ist ihm gelungen. Mit Martin Kannegiesser tritt ein Großer ab. Sein Nachfolger kriegt es nicht nur wegen der erneut heraufziehenden Krise schwer. Sondern auch, weil er sich stets an Kannegiesser messen lassen muss.

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