Hörfunk in der ARD optimiert Verkehrsservice
30.05.2005 – 11:09
Hamburg (ots)
Die Autofahrer auf bundesdeutschen Straßen werden von den Radioprogrammen in der ARD künftig noch schneller, umfassender und präziser über Staus und andere Behinderungen informiert. Der Hörfunk des NDR startet am 1. Juni 2005 mit dem Testbetrieb des optimierten Services nach dem neuen technischen Verfahren TPEG über sein digital ausgestrahltes Radioprogramm NDR 2. Auch WDR und SWR bieten in ihren digitalen Hörfunkprogrammen den erweiterten Verkehrs- und Reise- Service.
Gernot Romann, Programmdirektor Hörfunk des NDR und stellvertretender Vorsitzender der ARD-Hörfunkkommission: Die Radioprogramme in der ARD, die als die zuverlässigsten und schnellsten Anbieter von Verkehrsinformationen gelten, bieten den Autofahrern künftig nicht nur mehr, sondern auch präzisere Informationen, da sie nicht mehr auf fest vorgegebene Locations wie Autobahnabfahrten angewiesen sind. Die Informations- und Servicefunktion des Hörfunks in der ARD wird also weiter optimiert.
Die Abkürzung TPEG steht für Transport Protocol Experts Group. Das Übermittlungsverfahren kann als Meilenstein in der Entwicklung von Digitaltechniken für den Hörfunk angesehen werden: Meldungen aus dem untergeordneten Straßennetz, vor allem aber aus den Innenstädten, können erstmals von dynamisch arbeitenden Navigationsgeräten ausgelesen werden. Meldungen, die sich auf neue oder veränderte Autobahnabschnitte beziehen, werden sofort berücksichtigt. TPEG bietet darüber hinaus die Grundlage für echte Mobilitätsportale: Informationen zu Schiffs-, Flug-, Bahn- und Buslinien, also zum gesamten Bereich des Öffentlichen Verkehrs, können in Navigationsgeräten der nächsten Generation und in Handhelds (PDAs) als Text oder Grafik und in unterschiedlichen Sprachen übermittelt werden.
Seit 1997 entwickelte eine Expertengruppe innerhalb der Europäischen Rundfunkunion (EBU), zu der auch das Institut für Rundfunktechnik (IRT) gehört, diesen Standard. Die TPEG Technologie baut auf den Erfahrungen auf, die bisher mit RDS-TMC (Radio Data System-Traffic Message Channel) gewonnen wurden. RDS-TMC, Ende der 80er-Jahre von den ARD-Anstalten eingeführt, dient der Übermittlung von Verkehrsinformationen mit Hilfe digitaler Signale und ist nur für Straßenverkehrsmeldungen konzipiert, hauptsächlich im Bereich zwischen den Städten.
Schon heute bieten die Radioprogramme der ARD einen umfassenden und schnellen Verkehrs-Service rund um die Uhr. Eingehende Meldungen werden in den Verkehrsfunkredaktionen auf Plausibilität überprüft, nach journalistischen Kriterien gewichtet und universell verbreitet. Von den Verkehrsmeldungen im Hörfunk über Videotext bis hin zum Internet sind diese Informationen für jeden uneingeschränkt frei und ohne zusätzliche Kosten zugänglich. In Zusammenarbeit mit der EBU kann nun bei Bedarf auch die Verkehrslage jenseits der bundesdeutschen Grenzen berücksichtigt werden.
Auf der ITS in Hannover demonstrieren NDR, EBU und IRT den kompletten Informationsfluss von der redaktionellen Bearbeitung über die unterschiedlichen Übertragungswege bis zum Verbraucher: 1. bis 3. Juni, Halle 14, Stand A18.
30. Mai 2005/IB
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