Postbank

Zinstrend Oktober 2005

07.10.2005 – 11:00

Bonn (ots)

Die Wirtschaft im Euroraum nimmt allmählich Fahrt auf. Nach
Einschätzung der Postbank dürfte sich dabei vor allem die
Binnennachfrage verstärken und damit der Konjunkturaufschwung
nachhaltiger werden. Gleichzeitig nehmen aber auch die
Inflationsgefahren zu. Vor diesem Hintergrund halten es die
Volkswirte der Postbank für wahrscheinlich, dass die Europäische
Zentralbank (EZB) den Leitzins spätestens gegen Mitte nächsten Jahres
von 2,0 Prozent auf 2,25 Prozent anhebt.
Nach einem schwachen ersten Halbjahr zeichnet sich in Deutschland
für das zweite Halbjahr ein robusteres Wachstum ab. Anzeichen hierfür
liefert insbesondere die Industrie: Nicht nur die Auftragseingänge,
auch die Produktion ist in den letzten Monaten deutlich gewachsen.
Zudem hat sich die Stimmung in der Industrie und im
Dienstleistungssektor trotz hoher Energiepreise europaweit weiter
aufgehellt und lässt damit auf eine anhaltende Konjunkturerholung
hoffen. Insgesamt dürfte sich das Wirtschaftswachstum im Euroraum
nach Meinung der Postbank Volkswirte von voraussichtlich 1,3 Prozent
in diesem Jahr auf 1,7 Prozent im nächsten Jahr erhöhen.
Hauptwachstumsrisiko bleibt allerdings ein zu hoher Ölpreis. Dieser
ist auch der Hauptrisikofaktor für die Inflation. So stieg die
Inflationsrate im Euroraum im September ölpreisbedingt auf 2,5
Prozent, dem höchsten Wert seit Mai letzten Jahres.
Inflationsgefahren drohen auch vom beschleunigten Geldmengenwachstum.
Das kann die europäischen Währungshüter nicht ungerührt lassen. Auf
ihrer jüngsten Ratssitzung betonte die EZB daher auch verstärkt die
Inflationsrisiken. Angesichts weiterhin drohender Wachstumsrisiken
dürfte die EZB die Leitzinsen zwar noch einige Zeit unverändert
lassen. Sobald sich die Konjunktur aber nachhaltig erholt hat, wird
die EZB nach Einschätzung von Postbank Research ihren Leitzins
anheben, um die Inflation in Schach zu halten.
Stephanie Kohtz 
Postbank Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
 
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