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Messe Berlin GmbH

ILA2000 Berlin-Brandenburg
Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung 6. bis 12. Juni 2000
Südgelände Flughafen Berlin-Schönefeld
Tagesbericht: 1. Tag (6. Juni 2000)

Berlin-Brandenburg (ots)

Bundeswirtschaftsminister Dr. Werner
Müller eröffnete die ILA2000 - Größte Luft- und Raumfahrtausstellung
mit Rekordbeteiligung - Dr. Gustav Humbert: Beginn eines neuen
Zeitalters der Industrie in Europa
Vor einer Vielzahl hochrangiger Vertreter aus Wirtschaft,
Wissenschaft und Politik sowie der internationalen Luft- und
Raumfahrt betonte Dr. Werner Müller, Bundesminister für Wirtschaft
und Technologie, am Dienstag, 6. Juni 2000, in seiner Eröffnungsrede,
dass mit der neuen Rekordbeteiligung die ILA2000 Berlin-Brandenburg
von Beginn an zu einem Erfolg werde. Er hob hervor, dass die
Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung mehr als andere Messen
mit den politischen Umwälzungen des vergangenen Jahrzehntes verbunden
sei. Sie habe ein Signal für neue Brücken zwischen Ost und West
gesetzt. Zu verdanken sei dies vor allem dem Engagement  der
Industrie, aber auch der Länder Berlin und Brandenburg und des
Bundes.
Bundesminister Müller erklärte: "Noch 1998, also auch während der
letzten ILA, waren die Titelseiten der Presse geprägt von der
Überschrift 'Reformstau in Deutschland'. Jetzt erleben wir eine lange
nicht gekannte Aufbruchstimmung in Deutschland. Es herrscht
Gründerzeit. Der Markt für Wagniskapital boomt. Quer durch alle
Branchen kommt es zu Qualitätssprüngen, werden neue Technologien
angewendet und neue Ideen umgesetzt. Die New Economy ist auch in
Deutschland angekommen." In den beiden Jahren seit der letzten ILA
habe es in der deutschen wie in der europäischen Luft- und
Raumfahrtindustrie einschneidende Veränderungen gegeben, so der
Bundesminister. Mit EADS, der European Aeronautic Defence and Space
Company,  entstehe der größte europäische und der weltweit
drittgrößte  Luft- und Raumfahrtkonzern. Das sei ein zwingender
Schritt zur Positionssicherung Europas im globalen Wettbewerb,
gleichzeitig aber würden verbesserte Voraussetzungen für erfolgreiche
transatlantische und globale Kooperationen geschaffen.
Eines sei jedoch gewiss, so der Bundeswirtschaftminister:"Europa -
und darin Deutschland - wird den ihm politisch wie wirtschaftlich
gebührenden Platz in der zivilen und der militärischen Luftfahrt
sowie in der Raumfahrt einnehmen.
"Mehr Fluggeräte als auf jeder anderen Aerospace-Messe der Welt"  
   Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und
Raumfahrtindustrie (BDLI), Dr. Gustav Humbert, versprach den
Ehrengästen: "Sie werden auf der ILA viel Zukunft und die Faszination
von Höchsttechnologie erleben - und vielleicht ein Stück des alten
Traums vom Fliegen." Die ILA sei das Spiegelbild dieser Faszination.
Sie habe nach einem Jahrzehnt in Berlin heute eine Dimension
erreicht, die sie zu einem herausragenden Messetermin im
internationalen Handelskalender mache, so der BDLI-Präsident. Und
weiter:"Wir präsentieren Ihnen in diesem Jahr mehr als 300
Fluggeräte, von denen Sie viele nicht nur am Boden, sondern auch in
der Luft bewundern können. Das sind mehr Fluggeräte als auf jeder
anderen Aerospace-Messe der Welt." Fast alle wichtigen Luft- und
Raumfahrtunternehmen der Welt seien hier präsent. Insgesamt gäbe es 
941 Aussteller aus 38 Nationen. Dr. Humbert brachte die ganz
besondere Freude darüber zum Ausdruck, mit Bahrein, Brasilien,
Irland, Norwegen, Slowenien, Südafrika, Usbekistan, Vereinigte
Arabische Emirate und Weißrussland neun Nationen zum ersten Mal auf
der ILA begrüßen zu können.
Der BDLI-Präsident unterstrich die große Bedeutung der ILA als
wichtige Drehscheibe im Ost-West-Handel. Mit der Einrichtung des
East-West-Aerospace-Centers vor sechs Jahren, sei die ILA für mittel-
und osteuropäische Handelspartner und Fachbesucher zu der 
Anlaufstelle in Europa geworden."Und zum Stichwort Europa", führte
Dr. Gustav Humbert weiter aus, "wird die diesjährige ILA ein neues
Kapitel Luft- und Raumfahrtgeschichte schreiben. Denn mit der
European Aeronautic Defense and Space Company - kurz EADS - und dem
Raumfahrt-Joint-Venture Astrium beginnt ein neues Zeitalter unserer
Industrie in Europa. Zum ersten Mal präsentieren sich die Unternehmen
der Luft- und Raumfahrtindustrie in ihren neuen europäischen
Strukturen in Deutschland der Öffentlichkeit. Mit der neuen Größe
dieser europäischen Industrie erreichen wir Weltniveau, und das heißt
primär: eine gleiche Augenhöhe zu den Unternehmen in den USA."
   Dazu passe, so Dr. Humbert, dass in diesem Jahr einige
richtungsweisende Entscheidungen in dieser Branche anstünden:
bahnbrechend die Entscheidung für den Airbus A3XX, strategisch wie
das neue militärische Transportflugzeug und der neue militärische
Transporthubschrauber NH90.
Jean-Claude Gayssot, Frankreichs Minister für Verkehr, lobte
zunächst die hervorragenden Leistungen und Ergebnisse der Luft- und
Raumfahrtindustrie, insbesondere im Bereich der Verkehrs- und
Transportfliegerei. Er erinnerte an die wichtige Rolle von
Deutschland und Frankreich bei der Airbus-Entwicklung, für die vor
dreißig Jahren das erste partnerschaftliche Abkommen besiegelt worden
sei, das  den Ausschlag zur Einführung des ersten Airbus gab. Seither
sei dank der Entschlossenheit der Industrie und solider Verbindungen
eine komplette Serie von Produkten entstanden, die nahezu alle
Bedürfnisse des Marktes abdecke. Der Minister unterstrich, dass der
Luftverkehr von morgen noch sicherer, umweltverträglicher und
ökonomischer werden und sich der begrenzten Kapazität der Flughäfen
anpassen müsse. Er sagte: "Ich weiß von konkreten Projekten, die den
neuen Anforderungen gerecht werden. Eines liegt mir besonders am
Herzen - der Airbus A3XX. Ich freue mich über das rege Interesse, das
diesem Fluggerät seitens der Fluggesellschaften entgegengebracht
wird."
Als oberste Repräsentanten ihrer Länder begrüßten Dr. Manfred
Stolpe, Ministerpräsident des Landes Brandenburg, und Eberhard
Diepgen, Regierender Bürgermeister von Berlin, die Teilnehmer der
ILA2000. Manfred Stolpe erinnerte mit Namen wie Heinkel, Arado,
Henschel, Bücker, Daimler-Motoren und Brandenburger-Motorenwerke an
die große Tradition der Luftfahrt in seinem Land. Und er zeigte auf,
dass heute Brandenburgs Luftfahrttechnik wieder eine Wachstumsbranche
ist. Dafür stehen so erfolgreiche Firmen wie der Triebwerkshersteller
Rolls-Royce, die Motoren- und Turbinenunion (MTU), Lufthansa,
Bombardier, Condor, der Frachtdienstleister DHL-Logistik,
Britannia-Airways und nicht zuletzt das jüngste Kind, der
CargoLifter.  Eberhard Diepgen würdigte die ILA als einen Treffpunkt
und Marktplatz, der allen beteiligten Unternehmen und Staaten nutzen
bringe. Insbesondere auch den Messeneulingen wie beispielsweise
Usbekistan, Brasilien, Irland oder Südafrika.  Neben der hohen
Bedeutung als Fachmesse der internationalen Luft- und Raumfahrt wies
Diepgen jedoch auch auf die besondere Beliebtheit der ILA als
Publikumsschau hin, die in diesem Jahr wieder Berliner und
Brandenburger in großer Zahl zum Südteil des Flughafens Schönefeld
ziehen werde.
Flugvorführungen zum Eröffnungsrundgang
Der traditionelle  Eröffnungsrundgang wurde von ersten,
interessanten Flugdemonstrationen begleitet. Ihre Leistungen zeigten
die Eurocopter-Hubschrauber "Tiger" - die Produktion dieses 
Kampfhubschraubers für die Streitkräfte Deutschlands und Frankreichs
hat begonnen, Anfang 2002 sollen die ersten ausgeliefert werden - 
und NH 90. Dieser Transporthubschrauber soll in einer Stückzahl von
196 Maschinen produziert werden. Die Unterzeichnung des Bauauftrags
über ein Volumen von 4,2 Milliarden Dollar soll auf der ILA
stattfinden. Fairchild Aerospace zeigte das zweistrahlige
Verkehrsflugzeug Dornier 328 Jet, für das mittlerweile 78
Bestellungen vorliegen. Neben dem Airbus-Großtransporter  "Beluga"
zeigte sich eines der kleinsten und neuesten Flugzeuge den
Zuschauern: Das in Brandenburg entwickelte zweisitzige Reiseflugzeug
Aquila A 210. Neben der Flugvorführung einiger Traditionsflugzeuge
gehörte der Himmel schließlich den modernsten Kampfflugzeugen, dem
Eurofighter und der amerikanischen F 117 A, sowie dem amerikanischen
Transportflugzeug Boeing C-17 A Globemaster.
Eröffnungspressekonferenz
In der Eröffnungspressekonferenz der ILA stellte der Präsident des
Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie ,Dr.Gustav
Humbert, fest, dass die Luft- und Raumfahrtindustrie eng verbunden
sei mit dem gegenwärtigen strukturellen Wandel in allen
Lebensbereichen. Insbesondere im technologischen Bereich sei sie die
Zukunftsindustrie am Standort Deutschland. Raimund Hosch, der
Vorsitzende der Geschäftsführung der Messe Berlin, sagte, die ILA als
älteste Luftfahrtausstellung der Welt starte jung und dynamisch, mit
brandaktuellen , zukunftsorientierten und wegweisenden Themen. Der
Brandenburger Wirtschaftsminister Dr. Wolfgang Fürniß erklärte, die
ILA biete die Chance, Maßstäbe zu setzen und Globalität lokal zu
erleben. Sie sei ein Schaufenster, wie Technologien und Innovation
eines Landes zu bewerten sei. Fürniß bestätigte, dass das Land
Brandenburg für die ILA 3,6 Millionen DM und das Land Berlin 2,4
Millionen DM bereitsgestellt hätten. Für den Senat von Berlin sagte
die Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Wirtschaft und
Betriebe, Dr.Gisela Meister-Scheufelen, Berlin messe der ILA große
Bedeutung bei. Die Luft- und Raumfahrtindustrie sei ein wichtiger
Wirtschaftsfaktor der Region mit hohen Wachstumschancen.
Erste Vertragsunterzeichnung zum Auftakt der ILA2000:
   BAVARIA bestellt zehn neue Kurzstreckenjets von Fairchild Dornier
Als weltweit erste Flugzeugleasing-Gesellschaft hat BAVARIA zehn
Kurzstreckenflugzeuge der neuen Familie von Fairchild Dornier
bestellt. Ein entprechender Vertrag, der ein Volumen von 305
Millionen Dollar hat, wurde am ersten Tag der ILA2000 unterzeichnet.
Bei dem Auftrag handelt es sich um die 728JET mit einer Kapazität von
70 bis 90 Sitzen und um die größere 928JET mit 90 bis 105
Passagierplätzen. Die Auslieferung soll zwischen 2003 und 2005
erfolgen.
Berlin-Brandenburg International
Die Projektgesellschaft Flughafen Berlin-Brandenburg International
(PEG) stellt sich auf der ILA erstmals der Öffentlichkeit vor und
präsentiert in Halle 9a das Modell des neuen Flughafens für die
Region Berlin-Brandenburg in Schönefeld. Die PEG besteht aus dem
Konsortialführer IVG, der Ingenieurgesellschaft Dorsch Consult, der
Flughafen Wien AG und der Caisse des Depots et Consignations und
rechnet damit, noch in diesem Jahr die Verhandlungen über die
Privatisierung der Berlin-Brandenburg Flughafen Holding sowie den Bau
des neuen Flughafens abschließen zu können. Nach der Privatisierung
der Holding wird die PEG die bestehenden drei Berliner Flughäfen
übernehmen und den Bau des neuen Flughafens in Angriff nehmen. Nach
dem jetzigen Zeitplan soll das bereits eingeleitete
Planfeststellungsverfahren bis 2003 abgeschlossen sein, so dass mit
dem Bau 2004 begonnen werden könnte. Die Inbetriebnahme des neuen
Flughafens ist für das Jahr 2007 projektiert.
Premiere des Tarnkappenflugzeugs auf der ILA
Erstmals in Deutschland präsentiert die US-Luftwaffe auf der ILA
ihr noch immer streng geheimes Kampfflugzeug F 117 A. Bei dem
Flugzeug handelt es sich um ein sogenanntes Stealth-Flugzeug, auch
Tarnkappenflugzeug genannt. Aufgrund ihres Zellenmaterials und der
besonderen, ungewöhnlichen Konstruktionsart ist die Maschine kaum
oder gar nicht von gegnerischem Radar zu orten. Die US-Luftwaffe
verfügt über insgesamt 54 Flugzeuge dieses Typs. Die beiden F 117 A,
die auf der ILA am Boden und in der Luft gezeigt werden, kamen vom
Stützpunkt Holoman Airbase im US-Bundesstaat Neu-Mexiko. Die F 117 A
wird von einem Piloten geflogen und erreicht mehrfache
Überschallgeschwindigkeit. Angetrieben wird das Flugzeug von zwei
General Electric Triebwerken. Der Stückpreis beträgt 45 Millionen
Dollar. Die technischen Daten: Länge 20,3 Meter, Spannweite 13,3
Meter, Höhe 3,8 Meter, Startgewicht 23,6 Kilo.
CargoLifter bietet Besuch der Luftschiffwerft an
Die CargoLifter AG, die das erste Schwerlast-Luftschiff der Welt
entwickelt, bietet den ILA-Besuchern vom 7. bis zum 9.Juni eine
Informationsfahrt zu der im Bau befindlichen Luftschiff-Werft in
Brand bei Berlin an. Die Halle mit einem Volumen von fünf Millionen
Kubikmetern ist eine der größten freitragenden Hallen der Welt. In
dem 360 Meter langen, 107 Meter hohen und 210 Meter breiten Gebäude,
das Ende des Jahres fertiggestellt sein soll, werden zwei Luftschiffe
gebaut oder gewartet werden können. Die Luftschiffe mit der
Bezeichnung CargoLifter werden bis zu 160 Tonnen Fracht vom Boden
heben, im Fluge transportieren und am Ziel wieder absetzen können.
Bis zur Fertigstellung des ersten Prototypen werden in die Werkhalle
und das Luftschiff selbst 500 Millionen DM investiert. Die
Landesregierung von Brandenburg hat Fördermittel in Höhe von 77
Millionen DM bereitgestellt. Am 30. Mai ging das Unternehmen mit
inzwischen 16 000 Anteilseignern an die Börse. (Halle 7).
Großer Bedarf der GUS-Zivilluftfahrt
Im East/West Aerospace Center sind während der ILA erste
Beratungen über das Potential der zwölf GUS-Staaten in der
Zivilluftfahrt vereinbart worden. Themen sind die Erneuerung,
Modernisierung, Reparatur und Wartung in allen Bereichen der
Zivilluftfahrt der GUS-Staaten. Dazu zählen 6 324 Luftfahrzeuge, 837
Flughäfen, 160 000 Kilometer Luftstraßen, 437 Fluggesellschaften und
212 Industriefirmen. Die im East/West Aerospace Center tätigen
Wissenschaftler aus Ost und West stehen für Anregungen, Vorschläge
und eine gegenseitige Unterstützung interessierter Unternehmen zur
Verfügung.
Im Sonnenwind durch den Weltraum segeln
Die Europäische Weltraum Agentur (ESA) und das Deutsche Zentrum
für Luft- und Raumfahrt (DLR) präsentieren gemeinsam mit den
Industriepartnern Kayser-Threde GmbH und Invent GmbH erstmals ein 20
mal 20 Meter großes Sonnensegel, auch Solar Sail bezeichnet. Das
Segel wurde heute am 6. Juni um 13.00 Uhr in Halle 9a entfaltet. Eine
400 Quadratmeter große aluminiumbedampfte Hochleistungsfolie wurde
dabei auf ausfahrbare Kohlenstofffasermasten gespannt. Mit dem Solar
Sail soll ein neuartiger treibstoffloser Antrieb für Raumfahrzeuge
ermöglicht werden, der für die Erkundung unseres Sonnensystems und
für Missionen jenseits von Pluto vorgesehen ist. Das Solar Sail nutzt
die so genannten Sonnenwinde. Der Antrieb funktioniert durch eine
Impulsübertragung von Photonen auf das verspiegelte Segel. Eine
Voraussetzung für diesen Antrieb ist die Ultraleichtbauweise des
Segels, die durch die wenige Mikrometer starke Folie und die leichten
Kohlenstoffasermasten erreicht wird. Erst unsere hochmoderne
Technologie kann die schon aus den 20er Jahren stammende Idee
verwirklichen.
(Ansprechpartner: Dr. Ernst Pfeiffer /Kayser-Threde 0173/3629456,
Manfred Leipold/ DLR)
Original-Raumgleiterflugkörper als ILA-Highlight
Der Raumgleiter X-38 der NASA ist ein Highlight in der
Raumfahrthalle der diesjährigen Internationalen Luft- und
Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin. Der X-38 ist der Protoyp für
das zukünftige Rückkehrfahrzeug von der Internationalen Raumstation
ISS, das Raum für die Rückkehr von sieben Astronauten bietet. An dem
Prototyp werden neue wiederverwendbare Technologien für den
Wiedereintritt getestet. Unter der Leitung des Deutschen Zentrums für
Luft- und Raumfahrt (DLR) beteiligt sich Deutschland u.a. an der
Entwicklung von hochtemperaturbeständigen Materialien für den
Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Für 2002 hat die NASA einen
Probeflug geplant, bei dem die Hardware unter realen Flugbedingungen
getestet werden soll. X-38 soll dann von einer Erdumlaufbahn aus
unversehrt in die Atmosphäre wiedereintreten. (Ansprechpartner: Rolf
Jansen 0172/2030315, Norbert Püttmann /DLR)
Für den Weltraum erfunden, auf der Erde angewandt
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) präsentiert in
Halle 2 das Waldbrand-Früherkennungssystem. Bei diesem System
registrieren digitale Kameras Rauchfahnen auf viele Kilometer
Entfernung und lösen rechtzeitig Alarm aus. Die Warnmeldungen werden
per ISDN-Leitungen in die Forstzentrale weitergeleitet, wo notwendige
Maßnahmen eingeleitet werden können. Zurzeit befindet sich das System
mit drei Kameras in der Nähe von Cottbus in einer Testphase. Der
Kamera-Typ sowie die Software, die die Bilder auswertet, wurden für
den Weltraumeinsatz erfunden und von Wissenschaftlern für irdische
Anwendungen weiterentwickelt - ein Beispiel für
Raumfahrttechnologie-Transfer. (Ansprechpartner: Andreas Schütz
0171/3126466)
Fluglärm und seine Folgen
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) stellt seine
Arbeiten zur Reduzierung von Fluglärm vor. Ein Beitrag dazu ist die
Untersuchung der Auswirkungen von Nachtfluglärm in Flughafennähe auf
den Menschen. In diesem weltweit einmaligen Projekt werden in
insgesamt 2.500 Nächten die Reaktionen u.a. von Gehirn, Herz und
Atmung auf verschiedene Lärmpegel aufgezeichnet. Die Ergebnisse der
vierjährigen Untersuchungsreihe geben Politik, Wirtschaft und
Betroffenen wissenschaftliche Grundlagen für Lärmminderungs- und
Planungsmaßnahmen an die Hand. (Ansprechpartner: Hans-Leo Richter,
Halle 1)

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