Schienengüterverkehr profitiert vom Logistikboom 7. EUROFORUM-Konferenz "Schienengüterverkehr 2008" 29. und 30. Januar 2008, Hotel Oranien Wiesbaden
Düsseldorf (ots)
Wiesbaden/Düsseldorf, Dezember 2007. Auf ein bis zwei Milliarden Euro wurde der mögliche Schaden der exportierenden deutschen Wirtschaft in Folge des GDL-Streiks auf den Schienengüterverkehr geschätzt. Rund ein Viertel der deutschen Betriebe, die über die Schiene versorgt werden, können nach Angaben des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) einen Ausfall des Güterverkehrs nur über einen Tag überbrücken. Obwohl bei 71 Prozent der vom BME befragten Unternehmen die Bahn keine große Rolle in den Logistiksystemen spielt, verdeutlichte der Streik die große Bedeutung des Schienengüterverkehrs für die deutsche Wirtschaft und die Dominanz der Deutschen Bahn. Private Eisenbahnverkehrsunternehmen konnten die Streik-Ausfälle nicht auffangen, da sie erst 20 Prozent des Marktes abdecken.
Die 7. EUROFORUM-Konferenz "Schienengüterverkehr" (29. und 30. Januar 2008, Wiesbaden) greift die aktuellen Entwicklungen im Gütertransport auf und analysiert die Aussichten für private Eisenbahnunternehmen sowie den grenzüberschreitenden Verkehr. Prof. Dr. Dr. h. c. Gerd Aberle (Justus-Liebig-Universität Gießen) zieht eine Bilanz über die Veränderungen des Marktes seit der Liberalisierung im Jahre 2000 und fragt nach den Konsequenzen des geplanten Börsengangs der Deutschen Bahn AG.
Die positive Wirtschaftsentwicklung in Deutschland spiegelt sich auch in einer steigenden Nachfrage nach Logistikdienstleistungen wider. Nach jüngsten Angaben des Bundesamtes für Güterverkehr erzielte der Schienengüterverkehr im 1. Halbjahr 2007 von allen Landverkehrsträgern die höchsten prozentualen Zuwächse bei der Verkehrsleistung. Der Kombinierte Verkehr erreichte Aufkommenszuwächse im zweistelligen Prozentbereich. Dagmar Haase (DB Netz AG) beschreibt die Auswirkungen des Marktwachstums und der Regulierung im Schiengüterverkehr auf das Schienennetz. Die Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur Dr. Iris Henseler-Unger geht auf die Bemühungen der Regulierungsbehörde für einen diskriminierungsfreien Netzzugang ein und stellt die Regulierungsvorhaben für 2008 vor.
Rund 5000 Güterzüge der Deutschen Bahn fahren täglich auf Europas Schienen. 2006 setze die Gütersparte der Deutschen Bahn 3,9 Milliarden Euro um und erzielte eine Verkehrsleistung von 96 Millionen Tonnenkilometern. Die Potenziale durch die Internationalisierung des Schienengüterverkehrs und die weitere Strategie für die Logistiksparte der Deutschen Bahn stellt Axel Marschall (Deutsche Bahn AG) vor. Aus Sicht eines privaten Anbieters zeigt unter anderen Raimund Stüer (TX Logistik AG) die Chancen durch moderne Dienstleistungskonzepte und Kooperationsmodelle auf. Die Perspektiven offener Schienennetze für Transportleistungen von deutschen Häfen bis zu italienschen Kunden beschreibt Annette Jordan (SBB Cargo Deutschland GmbH).
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