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Die Verbraucher sind die Gewinner - Erste Ergebnisse der EUROFORUM-Konferenz "Handelsmarken auf der Überholspur"

Frankfurt (ots)

"Handelsmarken sind eine wesentliche
betriebswirtschaftliche Größe für Industrie und Handel", eine ernst
zunehmende Konkurrenz für die Markenhersteller und der "Verbraucher
spielt die Hauptrolle", so Rudolf W. Vanderhuck, Geschäftsführer der
Handelsmarken Agentur auf der EUROFORUM-Konferenz "Handelsmarken auf
der Überholspur", die am 2.und 3. Juni 2003 in Frankfurt stattfand.
Die Professionalistät der Handelsmarken zeigt sich für Vanderhuck
nicht nur in der  besseren Qualität der Produkte, sondern auch durch
ein optimiertes Management mit gezieltem Marketing-Mix,
wertsteigernden Verpackungen und einer strategischen Positionierung
im Handel. Für Vanderhuck geht es bei der erfolgreichen Durchsetzung
einer Handelsmarke immer mehr um einen "Kampf um die besten
Konzepte". "Die Discounter sind" für Vanderhuck darum so erfolgreich,
"weil sie gute Handelsmarkenkonzepte haben." Die reine Orientierung
auf den Preis wird dabei zumehmend von vertrauensschaffenden
Maßnahmen begleitet. Den Erfolg von Discounter erkennt Vanderhuck
darin, dass sie keine großen Dach-Marken schaffen, sondern das
Produkt im Mittelpunkt steht und damit die Kompetenz für bestimmte
Sparten wie Teigwaren, Hygiene-Artikel oder Waschmittel betont wird.
Vanderhuck fordert aber auch mehr Ehrlichkeit bei der Kalkulation von
Handelsmarken, da die Spanne nach Abzug von Vermarktungskosten
geringer sei als oft kalkuliert.
Fred Otto, (A.C. Nielsen) begründet den Trend zu Handelsmarken
durch die gesellschaftlichlichen Rahmenbedingungen. Die derzeitige
Deflations-Debatte, die Teuro-Debatte und nicht zuletzt die hohe
Arbeitslosigkeit  führen beim Verbraucher zu einer "emotionalen
Preisinflation", die allerdings im Bereich der Lebensmittel
unbegründet sei. Wegen des zunehmenden Preisbewusstseins
prognostiziert Otto schon bald einen Zuwachs auf 40 Prozent bei den
Handelsmarken. Otto stellt weiter fest, dass "Handelsmarken auf den
Konsumenten eingehen, die Industrieprodukte aber auf den Konsumenten
warten". Die einfachen Konzepte der Handelsmarken schaffen Vertrauen,
da sie sich vom "Promotion-Dschungel" abheben und damit einfach
kommuniziert werden. Für Otto bekommt die Standortnähe des
Einzelhandels eine immer entscheidendere Bedeutung. Um sich gegen die
Discounter verteidigen zu können ist  "Mikromarketing
lebensnotwendig". "Die Konzepte der selbstständigen Einzelhändler,
die das Sortiment selbst auf die Zielgruppe ihres Viertels abstimmen
können", sind für Otto wegen ihrer Kundennähe zukunftsweisend.
Für Dr. Peter Barrenstein (McKinsey&Company) sind "die Gewinner in
jeden Fall die Verbraucher". Ob Handel oder Hersteller, "am Ende
entscheidet, wer das bessere Kundenverständnis" zeigt. In der
zunehmenden Professionaliserung der Handelsmarken-Konzepte erkennt
Barrenstein aber auch eine steigende Abhängigkeit der Hersteller
gegenüber dem Handel. Die Hersteller öffnen sich der Produktion von
Private Labels, da diese sehr profitabel sein können. Allerdings gibt
Barrenstein zu bedenken, dass die Profitabilität meist nur kurz- und
mittelfristig sei. Die Ertragsvorteile liegen eindeutig auf Seite des
Händlers und nicht auf Seiten der Hersteller, die nur noch auf den
Handel reagieren können.
Horst Prießnitz (Markenverband/VKE) legt ein eindeutiges
Bekenntnis zu Marken ab und verweißt auf die volkwirtschaftlichen
Konsequenzen der "Aldisierung". Die Markenindustrie fördert
Innovationen und schafft, in der Medienindustrie, im Einzelhandel
und in der Forschung Arbeitsplätze. Der Unternehmenswert wird durch
die Marke maßgeblich gesteigert. Prießnitz verweißt auch auf die
Polarisierung der Märkte und der Gesellschaft zu Luxus auf der einen
und Billig- Produkten auf der anderen Seite. Handelsmarken bedrohen
für den Prießnitz zunehmend den Einzelhandel und den Mittelstand und
ziehen einen Verlust der Kaufkraft nach sich. "Geiz ist die Wurzel
allen Übels", da Niedrigpreise den Markenwert mindern. "Billig,
Billig ist nicht das, was uns voran bringt." In Entwicklungen wie dem
"double agent approach" erkennt Prießnitz sogar ein "Eigentor des
Handels", denn "Marken können nichts mehr für Produkte tun, wenn das
gleiche Produkt  als Private Label zu finden ist." Um die
Verbrauchertäuschung mit Look-Like-Produkten zukünftig begrenzen zu
können, verwies er auf einen vom Markenverband unterstützten
Gesetzentwurf, der die Herabsetzung von Marken verbieten soll.
Das kundennahe und serviceorientierte Konzept der Marke Maggie
erläuterte Andreas Peters (Maggie). Gegen die Preispolitik der
Discounter setzt Maggi "perceived quality", die sich aus
Produktqualität, Sortiment-Qualität und Aktualität, Serviceleistungen
sowie Erfahrungen und Qualität zusammensetzt. Die Profilierung einer
Marke als einzigartig und den Bezug zum Konsumenten betonte Peters.
Die große Bedeutung der Produktausstattungen für den Erfolg einer
Marke war das Thema von Andreas Glißmann (EuroFuXX). Der Trend bei
Handelsmarken geht von einfachen, billigen Verpackungen zu
aufwendigeren Verpackungen, die dabei allerdings nicht teuerer in der
Produktion sein müssen. Die Erhöhung der Wertigkeit durch eine
anspruchvollere Ausstattungen und durch ein einheitliches Bild
schafft letztendlich Mehrwert. "Ein zentrales Produktionsmanagement
sichert den Markenauftritt".
EUROFORUM Deutschland GmbH
EUROFORUM Deutschland GmbH ist eines der führenden Unternehmen für
Konferenzen, Seminare und Jahrestagungen. Der Markteintritt in
Deutschland erfolgte 1990 mit leistungsfähigen Teams sowie
innovativen Produkten im Informationsgeschäft. Seit 1993 ist
EUROFORUM Deutschland GmbH Exklusiv-Partner für Handelsblatt-
Veranstaltungen. Mit rund 200 Mitarbeitern haben in 2002 mehr als
1000 Veranstaltungen in über 20 Themengebieten stattgefunden. Rund 40
000 Teilnehmer besuchten im vergangenen Jahr EUROFORUM-
Veranstaltungen. Der Umsatz lag 2002 bei rund 50 Millionen Euro.
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Claudia Büttner 
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Pressemitteilung im Internet: 
http://www.euroforum.de/presse/Handelsmarken 2

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