Start-Ups ziehen Kapital nach Deutschland
Bonn (ots)
International Sharing Expertise auf dem Family Day 2014 am 27./28. Mai in Bonn
Deutsche Start-Ups werden bei ausländischen Investoren immer beliebter. Beim diesjährigen High-Tech Gründerfonds (HTGF) Family Day kamen fast 250 Jungunternehmer mit nahezu 400 Investoren zusammen. Damit hat sich das Event als größte Veranstaltungen in der Seed-VC-Szene in Deutschland etabliert. Das zweisprachige Programm aus Networking, Pitches und Workshops sowie prominenten Keynotes zog deutlich mehr Investoren aus dem Ausland zur 2-tägigen Veranstaltung nach Bonn als in den Vorjahren, was den Trend in der Branche widerspiegelt.
Über 800 Teilnehmer haben in Pitches, Panels und fast 800 One-to-One-Meetings die Entwicklungen und Trends in der Gründerszene diskutiert und Erfahrungen, Ideen und Know-how ausgetauscht. Dabei wurden bereits konkrete Geschäftsbeziehungen angebahnt und Investitionsentscheidungen getroffen. Das Programm umfasste Workshops, internationale Keynote-Speaker wie Irena Goldenberg von Highland Capital Partners Europe, Panels, Elevator-Pitches vor Investoren, Expertenrunden sowie viel Raum für Networking in angenehmer Atmosphäre.
"Das Interesse an hochtechnologischen und innovativen Ideen aus Deutschland ist groß und wächst. 13 von knapp 40 Millionen Euro für Anschlussinvestitionen in unser Portfolio im Jahr 2014 stammen aus dem Ausland, größtenteils aus UK, der Schweiz und China. Doch auch aus den USA kommt zunehmend größeres Interesse, gerade im Bereich der Life Sciences.", so Dr. Michael Brandkamp, Geschäftsführer des High-Tech Gründerfonds.
Während in den USA der Life Science Boom anhält, ist es in Deutschland immer noch schwierig, Investoren zu überzeugen sowie das richtige Timing einer Finanzierungsrunde zu finden. Dr. Simon Moroney, Vorstandsvorsitzender der Morphosys AG, einem deutschen börsennotierten Biotechnologieunternehmen, berichtete sowohl in seiner Keynote als auch im Expertengespräch "Start-ups - Innovationstreiber in der Pharmaindustrie?!" über die Höhen und Tiefen eines Biotech-Start-Ups. Gerade bei den langen Entwicklungszeiten sowie dem hohen Finanzierungsbedarf im Biotech- und Pharmabereich gehöre nicht nur Strategie, sondern oft auch ein Quäntchen Glück dazu. Insgesamt wurden die Chancen der deutschen Biotech- und Pharma-Start-Ups auch von den weiteren Experten - Dr. Michael Brandkamp, Prof. Dr. Stefan Jaroch (Leiter External Innovation Technologies Bayer HealthCare) und Dr. Madiha Derouazi (Gründerin und CEO von Amal Therapeutics SA) - als optimistisch eingeschätzt, was die jüngste Beteiligung der Bayer Pharma AG am HTGF II ebenfalls unterstreicht.
Dass deutsche Start-Ups für ausländische Investoren attraktiver denn je sind, wird besonders im Bereich IT und eCommerce sichtbar. Hier werden auch die größten Finanzierungssummen eingeworben. Ende 2013 konnte das HTGF-Portfoliounternehmen Outfittery, ein Mode-Portal für Männermode, den UK/US-amerikanischen Venture Capital Investor Highland Capital Partners gewinnen und erhielt insgesamt eine Investition von 13 Millionen Euro.
Investoren zu überzeugen und reichlich Kapital einzuwerben, um zu wachsen, ist allerdings nur die eine Seite des Erfolgs eines Start-Ups. CompuNet Co-Founders Dr. Günther Lamperstorfer, Gründer eines der ersten Start-Ups brachte seine Erfahrungen im Bereich Unternehmenskultur auf den Punkt. In seinem Vortrag hieß es: "Die Kultur des Unternehmens ist ein wesentlicher Faktor für die Leistungserbringung und damit für den Erfolg des Unternehmens am Markt."
Der diesjährige Family Day brachte Kultur und Kapital in die deutsche Gründerszene und leistete damit einen wichtigen Beitrag, um deutsche Start-Ups noch attraktiver für ausländische Investoren zu machen.
Über den High-Tech Gründerfonds
Der High-Tech Gründerfonds investiert Risikokapital in junge, chancenreiche Technologie-Unternehmen, die vielversprechende Forschungsergebnisse unternehmerisch umsetzen. Mit Hilfe der Seedfinanzierung sollen die Start-Ups das F&E-Vorhaben bis zur Bereitstellung eines Prototypen bzw. eines "Proof of Concept" oder zur Markteinführung führen. Der Fonds beteiligt sich initial mit 500.000 Euro; insgesamt stehen bis zu zwei Millionen Euro pro Unternehmen zur Verfügung. Investoren der Public-Private-Partnership sind das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, die KfW Bankengruppe sowie die 18 Wirtschaftsunternehmen ALTANA, BASF, Bayer, B. Braun, Robert Bosch, CEWE, Daimler, Deutsche Post DHL, Deutsche Telekom, Evonik, Lanxess, media + more venture Beteiligungs GmbH & Co. KG, METRO, Qiagen, RWE Innogy, SAP, Tengelmann und Carl Zeiss. Der High-Tech Gründerfonds verfügt insgesamt über ein Fondsvolumen von rund 576 Mio. EUR (272 Mio. EUR Fonds I und 304 Mio. EUR Fonds II).
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