Das Erste: Drehstart für Uwe Tellkamps großen Vorwenderoman "Der Turm" mit Jan Josef Liefers, Claudia Michelsen, Sebastian Urzendowsky, Götz Schubert, Nadja Uhl u. v. a.
München (ots)
Am 14. September 2011 beginnen die Dreharbeiten für das historische Filmepos "Der Turm". Nach dem gleichnamigen und mehrfach ausgezeichneten Roman von Uwe Tellkamp, der kaleidoskopartig anhand einer Dresdener Arztfamilie die finalen sieben Jahre der DDR erzählt, verfilmt Regisseur Christian Schwochow die Romanadaption von Thomas Kirchner. Seine Protagonisten sind Dresdner Bildungsbürger, die in einer Art Refugium im Turmviertel das sozialistische System zu ignorieren versuchen. Mit Jan Josef Liefers, Claudia Michelsen, Sebastian Urzendowsky, Götz Schubert und Nadja Uhl konnte ein großartiger Cast gewonnen werden. Zu dem hochkarätigen Ensemble zählen auch Hans Uwe Bauer, Steffi Kühnert, Stephanie Stumph, Sergej Moya, Valerie Tscheplanowa, Peter Sodann, Ernst Georg Schwill, Udo Schenk, Christian Sengewald, Thorsten Merten, Annika Olbrich, Josephin Busch, Martin Seifert und Peter Prager.
Gedreht wird bis Anfang Dezember in Dresden und Umgebung, Görlitz, Bad Düben, Tschechien und Berlin.
Jana Brandt, Programmchefin Fernsehfilm, Serie, Kinder des MDR: "Die Verfilmung des Bestsellers "Der Turm" ist für den MDR als Federführer eine der wichtigsten und bedeutendsten Fernsehfilmproduktionen in diesem und im nächsten Jahr, die das Potenzial haben wird, die Fernsehzuschauer in Deutschland umfassend zu erreichen. Dass das alte Dresdner Turmstraßenviertel - jetziger Weißer Hirsch - sich im historischen Kontext auch als Drehort eignet, ist eine glückliche Fügung. Wunderbar passende Motive, eine gute Medieninfrastruktur und freundliche Menschen machen die Attraktivität eines Medienstandortes wie Dresden aus."
Nico Hofmann, Produzent und Vorsitzender der Geschäftsführung teamWorx: "Selten hat mich ein Buch in den letzten Jahren so fasziniert wie Uwe Tellkamps Roman 'Der Turm'. Für mich, Jahrgang 1959 und aus dem Westen stammend, ist diese Introspektion in eine außergewöhnliche Familiengeschichte der DDR etwas ganz besonderes: Tellkamp hat mir Facetten eines Lebens in der DDR nahe gebracht, die ich so noch nicht erlebt und erfahren hatte. Die strukturelle Aufarbeitung des Romans ist eine ganz besondere Herausforderung - aufgrund der Romanstruktur wird hier sicherlich auch eine zweiteilige, epische Erzählweise fürs Fernsehen ein großer Reiz sein. Besonders stolz bin ich auf die Wahl des jungen Regisseurs Christian Schwochow, der mit seinem Diplomfilm "Novemberkind" - entstanden an der Filmakademie Baden-Württemberg - seine erste große Anerkennung hatte und auch mit seinem zweiten beeindruckenden Kinofilm "Die Unsichtbare" bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Christian Schwochow ist aufgrund seiner Herkunft, seines Alters und seines intellektuellen Talents der ideale Sparingspartner als Regisseur für ein großartiges Schauspielerensemble." Regisseur Christian Schwochow: "Uwe Tellkamp war erst Anfang 20, als die Mauer fiel. Es hat mich fasziniert, wie er mit einem unglaublich differenzierten Blick die letzten Jahre der DDR beschreibt. Tellkamp und ich haben uns in Dresden getroffen - es war eine offene Begegnung mit beidseitiger Neugier. Es freut und ehrt mich, dass Uwe Tellkamp mir und meiner Arbeit uneingeschränktes Vertrauen entgegenbringt."
Zum Inhalt: Der erfolgreiche Chirurg Richard Hoffmann (Jan Josef Liefers) hofft, als Nachfolger des Klinikchefs benannt zu werden. Doch eine Affäre mit der Sekretärin Josta Fischer (Nadja Uhl) mit der er eine Tochter hat, wird ihm zum Verhängnis. Diese macht ihn für die Stasi ebenso erpressbar wie eine vor Jahrzehnten begangene Jugendsünde. Richards Frau Anne (Claudia Michelsen) und sein Sohn Christian (Sebastian Urzendowsky) ahnen nichts von Richards Doppelleben. Christian soll in die Fußstapfen seines Vaters treten, dessen überhöhte Erwartungen an ihn zu einem entfremdeten Verhältnis führen. Umso vertrauter ist Christian mit seinem Onkel Meno (Götz Schubert), Annes älterem Bruder. Meno muss als Lektor einerseits die Vorgaben der Kulturbürokratie beachten, andererseits steht er menschlich den Autoren nahe, die von der Zensur bedroht werden. Als er sich in die Schriftstellerin Judith Schevola (Valerie Tscheplanowa) verliebt, gerät er in einen noch größeren, persönlichen Konflikt. Um einen Studienplatz für Medizin zu erlangen, ist Christian gezwungen, den "freiwilligen" Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee (NVA) abzuleisten. Seine Gefühle für die ehemalige Mitschülerin Reina (Josephin Busch) muss er ignorieren. In der NVA hält er den Druck nicht aus, beschimpft das "Scheiss-System" und kommt ins Gefängnis. Wieder zu Hause, erlebt er, dass sich die Stimmung im Land gewandelt hat. Die Beziehung seiner Eltern ist zerrüttet und seine Mutter und etliche Bekannte haben sich der Oppositionsbewegung angeschlossen.
"Der Turm" ist eine teamWorx-Produktion in Koproduktion mit dem MDR und der ARD Degeto sowie NDR, BR, WDR, SWR und RBB für Das Erste, gefördert durch die Mitteldeutsche Medienförderung und das Medienboard Berlin-Brandenburg in Zusammenarbeit mit BETA Film. Regie führt Christian Schwochow ("Novemberkind", "Die Unsichtbare"), nach dem Drehbuch von Thomas Kirchner ("Das Wunder von Berlin", "Schicksalsjahre"). Die Kamera führt Frank Lamm. Die Produzenten sind Nico Hofmann und Benjamin Benedict. Die redaktionelle Federführung hat Jana Brandt (MDR).
Voraussichtlicher Ausstrahlungstermin für die zweiteilige Verfilmung "Der Turm" im Ersten ist 2012.
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