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Das Erste: "ttt - titel thesen temperamente" am 17. Dezember 2006

14.12.2006 – 16:33

München (ots)

"ttt" am 17. Dezember 2006 um 23.00 Uhr kommt vom
MDR.
Folgende Themen sind u. a. geplant:
1. "Westbesuch. Die geheime DDR-Reise von Helmut Kohl" - erstmals 
erzählt ein Buch über die pikante Reise
Es war eine geheimnisvolle Reise, die Helmut Kohl im Mai 1988 in die 
DDR unternahm, privat und ohne jede Presse. Begleitet wurde der 
deutsche Bundeskanzler von seiner Frau, seinem Sohn Peter, 
Regierungssprecher Friedhelm Ost und Wolfgang Bergsdorf aus dem 
Bundespresseamt. Kohl hatte Honecker 1987 um diesen Privatbesuch 
gebeten, den ersten und einzigen eines deutschen Bundeskanzlers in 
der DDR. Zwei Historiker haben jetzt in einem detailreichen Buch die 
Stationen dieser dreitägigen Reise rekonstruiert. Sie zeigen, wie 
intensiv Polizei und Stasi den Besuch vorbereiteten. In der DDR 
herrschte panische Angst davor, dass sich die Szenen vom 
Brandt-Besuch in Erfurt wiederholen würden, als sich 1970 hunderte 
Menschen vor dem Hotel versammelten und "Willy, Willy" riefen. 
Detaillierte Maßnahmepläne wurden zusammengestellt. Hunderte von 
Stasi-Mitarbeitern patroullierten durch die Innenstädte von Gotha, 
Weimar, Erfurt, Dresden und Saalfeld. Ausreisewillige wurden 
kontrolliert und überwacht. Kohl und seine Reisegruppe sollten 
"verdeckt" abgesichert werden: keine Verhaftungen in Sichtweite. Als 
Kohl in Dresden ein Fußballspiel besucht, sind über 900 
Stasi-Mitarbeiter im Einsatz. In Weimar, wo Kohl den historischen 
Friedhof besuchte, schickte die Stasi eigens eine Truppe mit, welche 
sie als "Arbeitsgruppe Regionalgeschichte" tarnte. Im Ilmpark tarnten
sich Stasi-Mitarbeiter als Jogger. Dennoch gab es immer wieder 
Zwischenfälle: Ausreisewillige erkannten den Bundeskanzler und 
steckten ihm Briefe oder Zettel zu. Und Helmut Kohl verschafft sich 
ein Bild von den Verhältnissen in der DDR, spricht mit Passanten. Sie
bestärken ihn, am Gedanken der deutschen Einheit festzuhalten. 
Anderthalb Jahre später wird diese Theorie zur Realität. Autor: Tom 
Fugmann
2. Spielbergs Shoa-Foundation in Deutschland - ein überwältigendes
Dokument Holocaust-Überlebender im Land der Täter
Er ist Hollywoods lebendes Superlativ: Star-Regisseur Steven 
Spielberg. Immer wieder hat er Rekorde gebrochen - sowohl an der 
Kinokasse als auch bei den Oscars. Viele der erfolgreichsten Filme 
aller Zeiten kommen von ihm: "Der Weißen Hai", "E.T." und "Jurassic 
Park". Am Montag feiert das ewige Wunderkind des Fantasy-Films seinen
60. Geburtstag. In Deutschland hat Spielberg schon letzte Woche für 
Schlagzeilen gesorgt: Mit dem Video-Archiv seiner "Shoa Foundation". 
Die von ihm finanzierten 52.000 Interviews mit Überlebenden des 
Holocaust sieht der Filmemacher als sein wichtigstes Werk - obwohl 
keine einzige Spielszene darin vorkommt. Die Idee zu der weltweiten 
Zeitzeugen-Befragung entstand bei den Dreharbeiten zu "Schindlers 
Liste" in Krakau. Nun sind die Interviews auch in Berlin zu sehen. 
Die Freie Universität hat den einzigen Zugang zum "Shoa-Archiv" 
außerhalb der USA. Das ist durchaus eine Sensation. Und zu den 
Nutzern gehören auch die letzten Überlebenden des Holocaust selbst. 
Autor: Paul Pietraß
3. 50 Jahre Lach- und Schießgesellschaft - ein Kabarettmythos 
feiert sich
Die "Münchner Lach- und Schießgesellschaft", die von Dieter 
Hildebrandt und Sammy Drechsel 1956 ins Leben gestoßene Truppe, sah 
Kabarett als Auftrag, kritisch die noch junge Demokratie zu 
begleiten, alte Zöpfe abzuschneiden und zu mäkeln. Eine Institution, 
die am 12. Dezember 50. Geburtstag feiert. In die Mühlen der 
aufmerksamen Kabarettisten geriet alles, was an politischen 
Unappetitlichkeiten in jenen Jahren ihren Weg säumte: Die Wiederkehr 
von Altnazis, politische Korruption, Radikalenerlass, Nachrüstung, 
die Affären der Republik. Die Bühne war nur handtuchgroß, das 
Publikum quetschte sich an den Tischen, um nur kein Wort der 
satirisch-kritischen Bestandsaufnahme über die bundesrepublikanische 
Befindlichkeit zu verpassen. Ein Straßenfeger. Was hat ihre Bedeutung
ausgemacht und was ist davon geblieben? Autor: Lars Friedrich
4.  Lebensgefahr für Journalisten in Russland - wie die freie 
Presse eingeschüchtert wird
Journalisten und unabhängige Organisationen schlagen Alarm. Sie 
konstatieren einen schleichenden Prozess der Entdemokratisierung in 
Putins Russland, das allmählich wieder zur Supermacht erstarkt. 
Ausdruck der verschärften Restriktionen gegenüber einer unabhängigen 
Presse ist ein Gesetz, gegen das sich die Journalisten und Zeitungen 
jetzt wehren wollen. Das Gesetz erlaubt es dem Staat gegen 
Journalisten wegen angeblicher "Verleumdung und Verbreitung der 
Unwahrheit" vorzugehen. In den vergangenen Jahren sind über 200 
Journalisten auf diesem Weg hinter Gittern gekommen. Am Sonntag 
sollte nun in Moskau eine Demonstration stattfinden zum Gedenken an 
über 100 ermordete Journalisten in Russland. Doch sie wurde verboten,
soll aber dennoch stattfinden. Autor:  Ulli Wendelmann
Moderation: Caren Miosga
Redaktion:  Jens-Uwe Korsowsky/ Matthias Morgenthaler
"ttt - titel thesen temperamente" im Internet: 
www.DasErste.de/ttt
Fotos unter www.ard-foto.de

Pressekontakt:

Burchard Röver
Presse und Information Das Erste
Tel.: 089 / 5900 - 3867
E-Mail: burchard.roever@DasErste.de

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