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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Mai 2000 - Teil 4/9

Nürnberg (ots)

Die Arbeitslosigkeit hat im Mai weiter deutlich abgenommen.
Saisonbereinigt ergibt sich ein Rückgang von 23.000, d.h. ähnlich wie
im Durchschnitt der Monate November 1999 bis April 2000 (-21.000).
Allerdings gehen diese Rückgänge nicht allein auf das Konto
konjunktureller Besserung. Denn nach wie vor lässt auch die Abnahme
des Kräfteangebots die Arbeitslosigkeit sinken. Dabei wird die
demografisch bedingte Verringerung z.T. von steigender Erwerbsneigung
und einem positiven Wanderungs- und Pendlersaldo kompensiert.
Nicht saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen - wie
üblicherweise im Mai - stark abgenommen, und zwar um 126.700 auf
2.459.100. Dieser Rückgang war deutlich größer als im Durchschnitt
der letzten Jahre, einschließlich 1999 (-104.400). Somit lag die
Arbeitslosigkeit zuletzt mit -236.000 oder -9 Prozent erneut stärker
unter dem Vorjahresniveau (April: -213.700; Februar: -226.000). Die
Entlastung durch arbeitsmarktpolitische Instrumente war praktisch
unverändert um rd. 30.000 geringer.
Die kräftige Belebung des Verarbeitenden Gewerbes zeigt sich in
einer überdurchschnittlichen Abnahme der Zahl von Arbeitslosen mit
Fertigungsberufen (ohne Bau- und baunahe Fertigungsberufe: -13
Prozent auf 664.700), insbesondere mit Metall- und Elektroberufen
(-15 Prozent auf 313.800). Die Zahl arbeitsloser Fernmeldemonteure,
Elektromotoren- und Transformatorenbauer, Funk- und
Tongerätemechaniker verringerte sich sogar um mehr als ein Fünftel
und die der Feinblechner, Maschinenschlosser, Stahlbauschlosser,
Werkzeugmacher um fast ein Fünftel. Deutlich angestiegen ist hingegen
die Zahl der arbeitslosen Hilfsarbeiter (ohne nähere
Tätigkeitsangabe: +14 Prozent auf 15.600). Ebenfalls
überdurchschnittlich ist die Arbeitslosigkeit bei den Technischen
Berufen zurückgegangen (-14 Prozent auf 103.200). Das betraf
vorrangig Ingenieure des Maschinen- und Fahrzeugbaus,
Elektroingenieure, Maschinenbau-, Chemie- und Physikotechniker sowie
Industrie- und Werkmeister. Durchschnittlich verringerte sich die
Zahl der arbeitslosen Bauarbeiter sowie der Arbeitslosen mit baunahen
Fertigungsberufen (-9 Prozent auf 105.000 bzw. -9 Prozent auf
94.800); hier dürften auch berufliche Umorientierungen eine Rolle
spielen. In den Dienstleistungsberufen fiel der Rückgang der
Arbeitslosigkeit geringer aus (-7 Prozent auf 1.367.700). Dabei war
die Entwicklung nach Berufsgruppen unterschiedlich; sie reichte von
einem Anstieg der Arbeitslosen mit Ordnungs- und Sicherheitsberufen
(+2 Prozent auf 95.100) bis zu einem deutlichen Rückgang bei den
Arbeitslosen mit Verkehrsberufen (-10 Prozent auf 90.400).
Insbesondere höher qualifizierte Arbeitslose sind aber auch in den
Dienstleistungsberufen spürbar weniger geworden. So ist die Zahl der
Arbeitslosen mit Organisations-, Büro- und Verwaltungsberufen
zurückgegangen, und zwar bei denen mit abgeschlossener
Berufsausbildung wesentlich stärker als bei jenen ohne Abschluss (-10
Prozent auf 261.400 bzw. -3 Prozent auf 101.200).
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen,
betrug im Mai 7,5 Prozent; auf der Basis der abhängigen zivilen
Erwerbspersonen belief sie sich auf 8,3 Prozent. Für Mai 1999 waren
Quoten von 8,6 Prozent bzw. 9,6 Prozent errechnet worden (vgl.
Anmerkung in Teil I).
Die Zahl der Arbeitslosmeldungen war im Mai weiterhin kleiner als
vor einem Jahr. Insgesamt beliefen sie sich auf 324.400, dies sind
12.700 oder 4 Prozent weniger. Dabei bewegten sich die Zugänge aus
Erwerbstätigkeit in der Größenordnung des Vorjahres (+800 auf
137.300). Die Zugänge in Arbeitslosigkeit nach betrieblicher oder
außerbetrieblicher Ausbildung dagegen waren im Mai nach wie vor
spürbar schwächer als vor einem Jahr (-1.000 oder -17 Prozent auf
4.800). Bei Personen, die ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen
hatten, war die Abnahme weiterhin wesentlich stärker als bei jenen
ohne Abschluss (-600 auf 1.800 bzw. -400 auf 3.000). Offensichtlich
haben - im Zuge sich belebender Kräftenachfrage - vor allem jüngere,
frisch ausgebildete Kräfte bessere Beschäftigungschancen. Die
Meldungen nach schulischer Ausbildung verringerten sich ebenfalls
weiter beträchtlich (-3.600 oder -19 Prozent auf 15.500); besonders
starke Rückgänge verzeichneten Personen, die zuvor noch nie
erwerbstätig waren, also vermutlich ebenfalls überwiegend junge
Menschen (-1.900 auf 5.500). Schließlich war auch der Zugang aus
sonstiger Nichterwerbstätigkeit weniger stark als vor Jahresfrist
(-8.900 oder -5 Prozent auf 166.800). Dabei handelte es sich zu 93
Prozent um Menschen, die bereits früher erwerbstätig waren. Der
Rückgang bei diesem Personenkreis (-7.400 auf 155.000) beruht auf
weniger Zugängen nach Meldeversäumnissen (-8.000 auf 14.500), was vor
allem mit der Aufhebung der Meldepflicht für bestimmte Gruppen von
Leistungsempfängern (ab 1.8.1999) zusammenhängen dürfte.
Es folgt Teil 5

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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