Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im September 2001
Nur geringer
saisonaler Rückgang
Teil 4 von 9
09.10.2001 – 09:55
Nürnberg (ots)
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit waren im September weiterhin relativ stark. Saisonbereinigt errechnet sich für das dritte Quartal eine monatsdurchschnittliche Zunahme von 2.000. Nicht saisonbereinigt wurden von Juli bis September 1,24 Mio Personen arbeitslos, dies sind 64.500 oder 6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Nach wie vor zahlreicher waren insbesondere Meldungen aus Erwerbstätigkeit (ohne betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung: +42.000 oder +8 Prozent auf 550.300); der Anstieg beruht nach wie vor im wesentlichen auf Zugängen nach regulärer, mehr als kurzfristiger Beschäftigung (+43.200 auf 511.700). Auch dies belegt die konjunkturelle Abkühlung. Besonders stark erhöhten sich die Meldungen aus Erwerbstätigkeit u.a. aus den Bereichen unternehmensnahe Dienstleistungen sowie Datenverarbeitung und -banken (+20 Prozent auf 61.900 bzw. +91 Prozent auf 5.100); nennenswert weniger Arbeitslose meldeten sich aus dem Bereich öffentliche Verwaltung, Erziehung und Gesundheit (-3 Prozent auf 97.400). Der Zugang nach betrieblicher oder außerbetrieblicher Ausbildung war ebenfalls stärker (+1.900 oder +4 Prozent auf 51.100), der nach schulischer Ausbildung dagegen etwas schwächer (-1.600 oder -2 Prozent auf 81.900). Dabei waren Meldungen von Personen, die zuvor noch nie erwerbstätig waren, deutlich rückläufig (-2.900 oder -10 Prozent auf 25.900). Schließlich gab es auch mehr Zugänge aus sonstiger Nichterwerbstätigkeit (+22.300 oder +4 Prozent auf 551.700; darunter nach Krankheit: +11.300 auf 160.800).
Die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit waren im September nach wie vor lebhaft. Saisonbereinigt haben sie sich im dritten Quartal monatsdurchschnittlich um 2.000 erhöht. Gleichwohl war der Abgang schwächer als im Vorjahreszeitraum. Nicht saisonbereinigt beendeten in den letzten drei Monaten 1,76 Mio Personen ihre Arbeitslosigkeit, dies sind 31.900 oder 3 Prozent weniger. Dabei war auch die Zahl der Abmeldungen in Arbeit nach wie vor kleiner (ohne betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung: -14.600 oder -3 Prozent auf 461.500). Der Rückgang der Vermittlungen (-7.400 auf 213.100) beruht vor allem auf ABM (-5.700 auf 14.700); die Aufnahme selbstgesuchter Arbeit war aber ebenfalls schwächer (-7.200 auf 248.400). Auch dies spiegelt die konjunkturelle Eintrübung wider. Der Abgang in Ausbildung war weiterhin wesentlich kleiner als vor einem Jahr (-18.200 oder -14 Prozent auf 114.000); allerdings geht dies nach wie vor allein auf eine kleinere Zahl von Eintritten in berufliche Weiterbildung zurück (einschl. Deutsch-Sprachlehrgänge: -22.800 auf 58.400). Abmeldungen in sonstige Nichterwerbstätigkeit insgesamt haben sich dagegen kaum verändert (+2.800 auf 490.400). Dabei standen weniger Abgänge wegen Verrentungen mehr solchen wegen Krankheit sowie vor allem in den Status eines Leistungsempfängers gem. § 428 SGB III (einschl. §§ 125, 429 SGB III) gegenüber.
Die gemeldete Kräftenachfrage schwächte sich auch zuletzt weiter ab; saisonbereinigt gingen im dritten Quartal monatsdurchschnittlich 4.000 Positionen weniger ein. Nicht saisonbereinigt wurden von Juli bis September mit 702.500 Angeboten 66.800 oder 9 Prozent weniger registriert als vor einem Jahr. Auch dies belegt die konjunkturelle Abschwächung. Wesentlich weniger Stellen meldeten u.a. der Bereich Datenverarbeitung und -banken sowie der Einzelhandel (-33 Prozent auf 7.000 bzw. -15 Prozent auf 56.300); mehr Angebote gingen vor allem aus der Forstwirtschaft ein (+27 Prozent auf 2.100).
Im gleichen Zeitraum wurden 600.200 Arbeitsvermittlungen in Beschäftigungsverhältnisse über sieben Tage Dauer erzielt. Vermittlungen nach Auswahl und Vorschlag haben mit 461.100 nach wie vor weitaus das größte Gewicht, solche durch den Stellen-Informations-Service (SIS) und den Arbeitgeber-Informations-Service (AIS) gewinnen aber stark an Bedeutung (126.100 bzw. 10.300). Außerdem wurden 151.700 kurzfristige Tätigkeiten angebahnt. Insgesamt vermittelten die Arbeitsämter von Juli bis September mindestens 751.900 Personen.
Der Stellenbestand hat sich im Berichtsmonat - saisonbereinigt - erneut nur leicht verringert (-1.000; August: -2.000; Juli: -6.000). Nicht saisonbereinigt waren zuletzt noch 417.200 Angebote registriert; dies sind 43.800 weniger als vor Jahresfrist (August: -38.700; Juli: -35.500).
- Teil 5 folgt -
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