Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember und im Jahr 2001 /
Ende Dezember 3.963.500 Arbeitslose
Teil 1 von 13
Nürnberg (ots)
Auch im Dezember hat sich die schwache Konjunktur auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar gemacht. Die Arbeitslosigkeit nahm etwas stärker zu als saisonüblich. Die Arbeitsämter zählten am Ende des Jahres 3.963.500 Arbeitslose, 174.600 mehr als Ende November und 154.600 mehr als vor Jahresfrist. Die Arbeitslosenquote lag bei 9,6 Prozent, die saisonbereinigte EU-standardisierte Erwerbslosenquote bei 8,0 Prozent. Die Zunahme konzentrierte sich auf die alten Länder. Nach den Worten des Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, liegt das daran, dass insbesondere die Industrie, die im Westen ein weitaus größeres Gewicht als im Osten hat, zur Schwäche neigt. Der Arbeitsmarkt in den alten Ländern werde zudem durch ein steigendes Kräfteangebot belastet; in den neuen Ländern entlasteten dagegen vor allem Wanderungs- und Pendlereffekte.
Die Zahl der Erwerbstätigen hat nach vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes im Oktober - das sind die aktuellsten Daten - saisonbereinigt um 19.000 abgenommen. Die Beschäftigung lag damit zuletzt um 52.000 unter dem Vorjahresniveau. Im Durchschnitt des Jahres 2001 gab es 38,76 Millionen Beschäftigte, 55.000 mehr als 2000. Hier wirkte die gute Beschäftigungsentwicklung des Jahres 2000 nach.
In den alten Ländern registrierten die Arbeitsämter Ende Dezember 2.584.000 Arbeitslose (Vormonat: + 116.200; Vorjahr: + 130.300). Die Arbeitslosenquote lag bei 7,7 Prozent. In den neuen Ländern wurden 1.379.500 Arbeitslose gezählt (Vormonat: + 58.300; Vorjahr: + 24.300). Die Arbeitslosenquote betrug 17,6 Prozent.
Im Laufe des Jahres 2001 meldeten sich 7,03 Millionen Personen arbeitslos, 99.600 mehr als 2000. Insgesamt 6,86 Millionen Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, 334.500 weniger. Leicht gesunken ist die durchschnittliche Dauer einer Arbeitslosigkeitsperiode. Für Personen, die 2001 ihre Arbeitslosigkeit beendeten, umfasste sie 34,1 Wochen gegenüber 35,0 Wochen im Jahr davor. Jahresdurchschnittlich waren 3.851.600 Personen arbeitslos, 37.000 weniger als 2000. Auch hier wirkte das relativ niedrige Ausgangsniveau nach.
Die Kurzarbeit hat noch einmal zugenommen, allerdings nicht mehr so deutlich wie in den Monaten davor. 175.500 Arbeitnehmer arbeiteten im Dezember verkürzt, 105.800 mehr als vor Jahresfrist. Betroffen waren nahezu alle Wirtschaftszweige. Jahresdurchschnittlich gab es 122.900 Kurzarbeiter, 36.900 mehr als 2000.
Die Kräftenachfrage hat sich weiter abgeschwächt. Betriebe und Verwaltungen meldeten den Arbeitsämtern im Dezember 207.600 Stellen zur Besetzung, 45.400 weniger als ein Jahr zuvor. Der Bestand an offenen Stellen lag mit 389.100 um 65.100 unter Vorjahr. Im Laufe des Jahres 2001 erhielten die Arbeitsämter 3.730.200 Stellenangebote, 373.200 weniger als 2000. Im Dezember konnten die Arbeitsämter 254.600 Beschäftigungsverhältnisse vermitteln, 42.900 weniger als im Dezember 2000. Im Gesamtjahr gelangen 3.819.800 Vermittlungen, 58.300 weniger als 2000. Wohl infolge der schwächeren Konjunktur erhöhte sich die Laufzeit der offenen Stellen von durchschnittlich 6,9 Wochen im Jahr 2000 auf 8,1 Wochen im Jahr 2001.
Die Arbeitsmarktpolitik bewegte sich 2001 auf hohem Niveau. In den neuen Ländern, wo die Probleme auf dem Arbeitsmarkt anhaltend größer waren als in den alten, war die Stützung durch arbeitsmarktpolitische Instrumente - relativ gesehen - weiterhin wesentlich stärker. Bundesweit kam sie 2001 jahresdurchschnittlich praktisch unverändert rund 940.000 Personen zugute; wie bisher entfiel knapp die Hälfte auf die neuen Länder. Zum Ende des Jahres hin nahm die Entlastung etwas zu.
Die aktuellen Arbeitsmarktstatistiken finden Sie hier: http:/www.arbeitsamt.de/hst/service/statistik/index.html
I. Deutschland
Anhaltende Abkühlung am Arbeitsmarkt
Am Arbeitsmarkt in Deutschland machte sich die schwache Konjunktur auch auf das Jahresende zu deutlich bemerkbar. So ist - von saisonalen Einflüssen bereinigt - die Erwerbstätigkeit im Oktober weiter gesunken und die Arbeitslosigkeit im Dezember wiederum gestiegen; wie bisher konzentrierte sich die Zunahme auf die alten Länder. Ein wesentlicher Grund dafür dürfte sein, dass besonders die Industrie, die im Westen weitaus größeres Gewicht hat, zur Schwäche neigte. Außerdem wird der Arbeitsmarkt in den alten Ländern durch ein steigendes Kräfteangebot belastet, während er in den neuen - vor allem infolge von Wanderungs- und Pendlereffekten - entlastet wird.
Die Zahl der Erwerbstätigen hat, nach vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes, im Oktober saisonbereinigt um 19.000 abgenommen; dieser Rückgang ist wesentlich stärker als im Durchschnitt der Monate zuvor (Januar bis September: -5.000). Nicht saisonbereinigt ist die Erwerbstätigkeit jahreszeitlich bedingt von September auf Oktober um 72.000 auf 39,19 Mio gestiegen. Dieser Zuwachs war kleiner als im letzten Jahr (+123.000). Folglich lag die Beschäftigung zuletzt nennenswert unter dem Vorjahresniveau (-52.000; September: -1.000; August: +36.000).
- Teil 2 folgt -
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