Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember und im Jahr 2006

03.01.2007 – 10:04

Nürnberg (ots)

"Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im
Dezember 2006 weitaus weniger gestiegen als üblich. Saisonbereinigt 
gab es einen außergewöhnlich starken Rückgang der Arbeitslosigkeit. 
Im abgelaufenen Jahr 2006 hat auch der Arbeitsmarkt von der 
wirtschaftlichen Besserung profitiert. Die Arbeitslosigkeit ist 
kräftig gesunken", erklärte der Vorstandsvorsitzende der 
Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise.
Arbeitslosenzahl im Dezember: +12.000 auf 4.008.000
Arbeitslosenquote im Dezember: +/- 0 Prozentpunkte bei 9,6 Prozent
Arbeitslosenzahl im Jahr 2006 4.487.000
Arbeitslosenquote im Jahr 2006 10,8 Prozent
Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Dezember um 12.000 auf 
4.008.000 erhöht (West:   2.000 auf 2.670.000; Ost +15.000 auf 
1.337.000). Diese Zunahme war deutlich schwächer als vor einem Jahr. 
Saisonbereinigt errechnet sich ein beträchtlicher Rückgang der 
Arbeitslosigkeit um 108.000. Allerdings kann das 
Saisonbereinigungsverfahren die Vorverlegung der Zähltage auf die 
Monatsmitte noch nicht ausreichend berücksichtigen; deshalb ist die 
Abnahme wohl etwas überzeichnet. Gegenüber dem Vorjahr gab es 597.000
Arbeitslose weniger. Die günstige Entwicklung der Arbeitslosigkeit 
beruht vor allem auf dem konjunkturell bedingten Aufbau 
sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Darüber hinaus sind 
auch das vergleichsweise milde Wetter und die wegen der 
Mehrwertsteuererhöhung vorgezogenen Arbeiten in Bau- und baunahen 
Bereichen von Einfluss gewesen. Vor allem im Rechtskreis des SGB II 
ist der Rückgang auch durch die professionellere Arbeit bei der 
Betreuung und Klärung des Arbeitslosenstatus der Arbeitslosengeld 
II-Bezieher beeinflusst.
Die Zahl der Erwerbstätigen im Inland ist im November nach 
vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes saisonbereinigt um 
46.000 gestiegen. Nicht saisonbereinigt nahm sie um 52.000 auf 39,76 
Millionen zu. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Erwerbstätigkeit um 
426.000 erhöht. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag 
im Oktober nach Schätzungen der BA bei 26,95 Millionen; das ist gegenüber dem 
Vorjahr ein Zuwachs um 392.000.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt 
ermittelte Erwerbslosenzahl belief sich in Deutschland für den 
November auf 3,00 Millionen, die Erwerbslosenquote auf 7,0 Prozent.
Das Stellenangebot lag im Dezember weiter deutlich über dem 
Vorjahreswert; saisonbereinigt hat es gegenüber November um 27.000 
zugenommen. Der saisonbereinigte Anstieg beruht allerdings allein auf
geförderten Stellen. Nicht saisonbereinigt gab es im Dezember 592.000
Stellen; 197.000 mehr als vor einem Jahr. Neben den gemeldeten 
Stellen kennt die BA noch zusätzliche Stellen von privaten 
Arbeitsvermittlern, aus der Job-Börse sowie dem Job-Roboter. 
Insgesamt belief sich die Zahl der der BA-bekannten Stellen im 
Dezember somit auf 797.000 Angebote.
Zunehmende Kräftenachfrage und ein leicht rückläufiges 
Kräfteangebot haben die Arbeitslosigkeit 2006 deutlich sinken lassen.
Im Jahresdurchschnitt waren bundesweit 4.487.000 Menschen arbeitslos,
374.000 weniger als im Vorjahr (West: -240.000 auf 3.007.000; Ost: 
-134.000 auf 1.480.000). Im Jahresverlauf fiel der Rückgang noch 
stärker aus. Zum jahresdurchschnittlichen Rückgang haben auch die 
bessere Betreuung der Arbeitslosen - insbesondere im Rechtskreis des 
SGB II - sowie eine leicht höhere Entlastung durch 
Arbeitsmarktpolitik beigetragen.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, 
belief sich im Jahresdurchschnitt 2006 auf 10,8 Prozent. Im Vergleich
zum Vorjahr sank sie um 0,9 Prozentpunkte. In Ostdeutschland war sie 
mit 17,3 Prozent nach wie vor deutlich größer als in Westdeutschland 
mit 9,1 Prozent.
Im Rahmen der Nachvermittlungsaktion auf dem Ausbildungsmarkt hat 
sich die Zahl der Ende September noch unvermittelten Bewerber für 
Ausbildungsplätze bisher um 29.100 auf 20.400 verringert. Mehr als 
die Hälfte der versorgten Jugendlichen (16.700) fand eine 
betriebliche oder schulische Ausbildung, einen Studienplatz oder nahm
ein anderes Qualifizierungsangebot an.
Darüber hinaus gab es noch Bewerber- und Stellenmeldungen für das 
bereits begonnene Ausbildungsjahr, vor allem weil Ausbildungsverträge
wieder gelöst oder Jugendliche die Ausbildung nicht angetreten 
hatten. Von den neuen Bewerbern waren im Dezember 28.300 noch 
unversorgt und 7.600 der gemeldeten Lehrstellen waren noch unbesetzt.
Im Jahr 2006 hat die BA 55,4 Milliarden Euro eingenommen und 44,2 
Milliarden Euro ausgegeben. Damit ergibt sich ein Überschuss in Höhe 
von 11,2 Milliarden Euro. Ursprünglich waren 1,8 Milliarden Euro 
Überschuss vorgesehen.
Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter: 
http://statistik.arbeitsagentur.de
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit 
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

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Fax: 0911/179-1487

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