NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND

Lichtverschmutzung gefährdet Mensch und Tiere

20.11.2008 – 09:55

Hamburg (ots)

Die zunehmende Lichtverschmutzung hat negative
Auswirkungen auf den Lebensrhythmus von Menschen und Tieren. 
Künstlich geschaffene helle Nächte beeinflussen das Wanderverhalten, 
die Fortpflanzung und die Ernährung von Tieren, beim Menschen weisen 
Studien auf ein erhöhtes Krebsrisiko hin. Das berichtet NATIONAL 
GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in der Dezember-Ausgabe (EVT 21.11.2008). Zwei
von drei Menschen leben heute in Regionen, die von so genannter 
Lichtverschmutzung betroffen sind; jeder fünfte kann die Milchstraße 
nachts nicht sehen, weil der Himmel zu sehr erleuchtet ist. Und die 
Lichtverschmutzung hat Folgen für unsere Gesundheit: 
Wissenschaftliche Untersuchungen lassen darauf schließen, dass ein 
direkter Zusammenhang zwischen einer höheren Brustkrebsrate bei 
Frauen und der nächtlichen Helligkeit in ihrem Wohnumfeld besteht.
Vor allem Tiere haben Probleme mit hellen Nächten. Nachtaktive 
Säugtiere müssen sehr viel vorsichtiger sein, weil ihre Feinde sie in
den heller gewordenen Nächten schneller entdecken. Manche Vögel 
singen bei künstlichem Licht zu unnatürlichen Zeiten. Durch 
Lichtverschmutzung verlängerte Tage und dadurch verkürzte Nächte 
führen außerdem dazu, dass sich viele Vogelarten vorzeitig paaren. 
Auch das Wanderverhalten wird beeinträchtigt. In England 
überwinternde Zwergschwäne setzten durch längere Fresszeiten mehr 
Fett an und flogen früher nach Sibirien zurück. Das kann dazu führen,
dass die Vögel ihr Ziel erreichen, bevor sie dort die richtigen 
Voraussetzungen für den Nestbau vorfinden. Auch Meeresschildkröten, 
die zur Eiablage dunkle Strände aufsuchen, finden immer weniger 
geeignete Plätze: Ihre Jungen orientieren sich nach dem Schlüpfen 
normalerweise am hellen Horizont über dem Meer. Durch helles Licht 
hinter dem Strand verwirrt, verenden allein in Florida jedes Jahr 
Hunderttausende dieser Tiere.
Dabei lässt sich Lichtverschmutzung leicht verringern und ist oft 
nur eine Folge schlechten Lampendesigns: Das Licht wird nicht abwärts
gerichtet, sondern strahlt nach oben in den Himmel. Mit kleinen 
Eingriffen in die Art der Beleuchtung kann man erreichen, dass 
weniger Licht in die Atmosphäre entweicht und spart gleichzeitig viel
Energie.

Pressekontakt:

Sandra Pickert
NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND Public Relations
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