NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
Exklusiv in NATIONAL GEOGRAPHIC: Seltener Fund im peruanischen Nebelwald - Mumien der Chachapoya - Stumme Zeugen der Vergangenheit sollen geschützt werden
Hamburg (ots)
Bildunterschrift:
Felsgrab mit Mumie. Das Grab aus Lehm und Stein könnte kaum schmuckloser sein. Das Interessanteste ist die Lage dieser jahrhundertealten Stätte: ein Sims im oberen Drittel einer 300 Meter hohen Felswand im peruanischen Nebelwald. © National Geographic/Gordon Wiltsie
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Neue Erkenntnisse über das rätselhafte Volk der Chachapoya (Wolkenmenschen) verspricht eine Entdeckung des deutschen Archäologen Peter Lerche in den peruanischen Anden. In der September-Ausgabe von NATIONAL GEOGRAPHIC, die am 28. August erscheint, berichtet er über den Fund eines noch unberührten jahrhundertealten Felsengrabes.
Die Chachapoya waren vor über 500 Jahren von den Inkas unterworfen worden, ihre Spur hatte sich dann in der Geschichte verloren. Lange Zeit nahmen Archäologen an, die Region an den Ostflanken der Anden sei nicht von Menschen bewohnt worden. Sie schien zu steil, zu regnerisch und zu abgelegen. Doch je tiefer die Forscher in die Wälder vordrangen, desto mehr mussten sie diese Vermutung revidieren. Ein neuer Beweis ist die Entdeckung von Peter Lerche, der seit 20 Jahren über die Chachapoya forscht. In einem Teil der östlichen Andenausläufer fand er an einer steil aufragenden Felswand in 200 Meter Höhe eine etwa viereinhalb Meter lange, zwei Meter breite und eineinhalb Meter hohe Stätte, scheinbar aus Kalksandstein und Erde errichtet. Die mit weißem Lehm verputzten Wände der Grabstätte (Chullpa), die sich hell von dem felsigen Gestein abheben, haben ihr den Spitznamen das "Weiße Haus" eingetragen.
Auf dem Boden der Chullpa entdeckte der Archäologe fünf unversehrte, kegelförmige Chachapoya-Särge aus langen Holzstangen, mit dicken Seilen umwickelt, und von einem 30 Zentimeter hohen Teppich aus trockenen Blättern umgeben. Höchstwahrscheinlich verbirgt sich in jedem Sarg eine in Tücher gehüllte, mumifizierte Leiche. Die Forscher haben beschlossen, mit Vertretern des Nationalen Kulturinstituts zurückzukehren und sich erneut zu dem Grab abzuseilen, um die Artefakte zu inventarisieren und Maßnahmen zu ihrem Schutz zu treffen. Um es vor Plünderern zu schützen, soll das Grab eingezäunt werden. Das Institut hofft, dass die 1400 Quadratkilometer große Region zum Schutzgebiet erklärt wird.
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