Bayerisches Fernsehen
Dienstag, 30. Oktober 2001, 22.35 Uhr /
KOMPAS Auslandsreportage
Schirmherr über Schlösser und Schafe
The
National Trust - eine englische Institution
München (ots)
Was lieben die Briten noch mehr als die Krone und ihre Kricket-Nationalmannschaft? Den National Trust, eine unabhängige Wohltätigkeitsorganisation, die dem Adel Schlösser und Gärten abkauft, wenn Unterhalt und Erbschaftssteuer nicht mehr zu bezahlen sind, um diese Plätze von historischem Interesse zu erhalten und für alle Bürger zugänglich zu machen. Das große Verdienst des National Trust ist, nach dem 2. Weltkrieg Dutzende von Herrenhäusern vor dem Verfall gerettet zu haben. Eine sehr englische Einrichtung, die gleich mehrere nationale Obsessionen befriedigt: Schlösser zu besichtigen, die Kultur des Gartenbaus zu pflegen und das Interesse an der eigenen Geschichte zu fördern. Eine gute englische Idee aus viktorianischen Zeiten mit einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte. Und seit 1995 kann das staunende Publikum nicht nur Salons und Bibliotheken, sondern auch Küchen und Personaltrakte besichtigen, nachdem der Trust entdeckte, dass in Herrenhäusern nicht nur Grafen, Generäle und Politiker, sondern auch Gärtner, Köche und Hausmädchen gelebt haben. Eine soziale Korrektur des einst tweedigen Oberschicht-Images. ARD-Korrespondent Joachim Wagner stellt mit dem Trust ein Modell vor, das beim Natur- und Denkmalschutz nicht nur auf den Staat setzt, sondern vor allem auf das Engagement der Bürger - als Mitglieder, Helfer und Spender, womit die Stiftung auch noch eine soziale Funktion erfüllt.
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