BR Bayerischer Rundfunk

Bayerisches Fernsehen
Sonntag, 16. Januar 2005, 10.15 Uhr
Stationen: Tatort Sudan
Tod, Vertreibung und ein wenig Hoffnung
Film von Klaus Wölfle

14.01.2005 – 08:47

München (ots)

In Anwesenheit von US-Außenminister Colin Powell
haben Vertreter der Regierung des Sudan und der Chef der
SPLA-Rebellenarmee, John Garang, am vergangenen Sonntag (9. Januar
2005) ein Friedensabkommen für den Südsudan unterzeichnet. Doch die
Lage im Land ist nach wie vor dramatisch: In der Krisenregion Darfur
sind über 1,6 Millionen Menschen vor der Gewalt arabischer
Janjaweed-Milizen geflohen. Mindestens 70.000 Menschen kamen nach
UN-Schätzungen ums Leben, 300.000 Menschen werden nach Angaben
internationaler Helfer an den Folgen des Bürgerkrieges sterben.
Menschenrechtsorganisationen sprechen von ethnischen Säuberungen
und Völkermord. Der UN-Sicherheitsrat drängt die sudanesische
Regierung, die gewaltbereiten Milizen zu entwaffnen - bisher mit
zweifelhaftem Erfolg. Rebellenbewegungen werfen der Regierung vor,
die Milizen zu unterstützen, um die Unabhängigkeitsbewegung zu
schwächen.
Auch die Versorgung der Flüchtlinge in den Lagern ist bedroht.
Mitarbeiter der kirchlichen Hilfswerke - darunter Caritas und
Diakonie aus Deutschland - berichten von Überfällen auf
Hilfstransporte und haben die Bundesregierung aufgefordert, sich für
einen effektiven Einsatz von Soldaten, die auch die Flüchtlingslager
bewachen sollen, einzusetzen. Derzeit werden die Lager von Polizisten
bewacht. Dabei soll es sich allerdings um Mitglieder der Milizen
handeln, die mit Polizeiuniformen ausgestattet wurden.
In den Flüchtlingslagern in der Krisenprovinz Darfur und im Tschad
löste die Nachricht von der Unterzeichnung des Friedensabkommens
unterschiedliche Reaktionen aus. Während die Einen auf einen Anstoß
für den Friedensprozess auch im Westen hoffen, befürchten die Andere,
jetzt noch mehr in Vergessenheit zu geraten.
Klaus Wölfle berichtet über die aktuelle Situation im Sudan und
schildert die Hintergründe der Konflikte im größten Land Afrikas.

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