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Montag, 27. Juni 2005, 10.03 Uhr
Notizbuch
Die Zwei-Klassen-Klinik?
Wie Gesundheitsreformen unsere Krankenhäuser verändert haben
München (ots)
Das deutsche Gesundheitssystem ist besser als sein Ruf, vor allem im Krankenhausbereich. Von einer echten Zwei-Klassen-Medizin kann in den allermeisten Fällen keine Rede sein: Niemand wartet wie in Großbritannien monatelang auf lebenswichtige Operationen, niemand kann sich wie in den USA den Gang zum Doktor nicht leisten. Aber natürlich bekommen Privatpatienten andere Leistungen - sie zahlen ja auch mehr. Wenn sich allerdings dann ein Krankenhaus dank seiner Privatpatienten ein besseres Röntgengerät leisten kann, kommt das auch den gesetzlich Versicherten zugute - zumindest dann, wenn die Erlöse aus der privaten Behandlung intelligent eingesetzt werden und nicht nur der Erhöhung der Rendite dienen. Überhaupt verlaufen die Grenzen nicht nur zwischen gesetzlich und privat: Auch gut informierte Patienten können als gesetzlich Versicherte bessere Leistungen erhalten, wenn sie ihre natürliche Scheu vor Weißkitteln und Kassenbürokratie ablegen und als mündige Patienten selbstbewusst auftreten. Umgekehrt heißt privat versichert nicht unbedingt besser versorgt. Denn manche zusätzliche Untersuchung stellt sich bei näherem Hinsehen als unnötig oder sogar schädlich heraus, und nicht immer ist der Chefarzt auch wirklich der bessere Mediziner. Wie Gesundheitsreformen unsere Krankenhäuser verändert haben, untersucht Philipp Grammes im "Notizbuch".
Das Notizbuch im Internet: www.br-online.de/notizbuch
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